Die Säulen des Anstoßes
Die Sanierung des Epfacher Friedhofs ist so gut wie abgeschlossen. Vor der Leichenhalle stehen nun Stelen als Blickfang. Nicht allen Bürgern gefällt das.
An Allerheiligen findet auf dem neu gestalteten Epfacher Friedhof die erste Gräbersegnung statt. Dann ist der größte Teil der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen rund um die Kirche St. Bartholomäus abgeschlossen – die Aussegnungshalle wird bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz fertiggestellt sein. 1,3 Millionen Euro wird das Projekt die Gemeinde Denklingen letztendlich kosten.
„Der Friedhof war ein sehr sensibles Thema“, sagte Bürgermeister Michael Kießling während der Bürgerversammlung, „wir haben aber eine weitgehend akzeptable Lösung gefunden.“ Das sehen einige Epfacher Bürger anders. Vor allem die Betonstelen vor der Leichenhalle gefallen nicht jedem im Ort. „Da ist unnötig viel Geld in Beton gegossen worden“, war aus den Reihen der Kritiker zu hören. Die Rede war gar davon, dass diese Stelen in der den Epfachern vorgestellten Planung gar nicht vorgesehen waren. Dem widersprach Bürgermeister Kießling.
Wie das LT mehrfach berichtete, hatte den Architektenwettbewerb seinerzeit das Büro Lex-Kerfers für sich entschieden, weil in dessen Entwurf unter anderem die Aussegnungshalle an ihrem bisherigen Standort erhalten werden konnte. Um einen architektonischen Blickfang vor der Aussegnungshalle zu schaffen, wurden eben diese Stelen errichtet, erläuterte Denklingens Geschäftsstellenleiter Johann Hartmann auf Anfrage. Auch die neue Stützmauer ist manchem Epfacher ein Dorn im Auge. In der Versammlung wurde auch die Frage aufgeworfen, inwieweit sich die Grabbesitzer an den Kosten für den neuen Friedhof beteiligen müssen. Dazu sagte Bürgermeister Kießling: „Wir planen keine neuen Grabgebühren.“ Gleichzeitig bedankte sich der Rathauschef bei den Epfachern für ihre Geduld während des knapp zweijährigen Bauprojekts.
Zur Erinnerung: Anfang 2013 waren die Grabmäler vom Alten Friedhof in Epfach entfernt worden, nachdem im Frühjahr 2013 ein Architektenwettbewerb zur Erneuerung des Friedhofes veranstaltet worden war. Im Frühjahr 2014 war man in der Gemeinde Denklingen noch zuversichtlich, das Projekt im gleichen Jahr erfolgreich abschließen zu können. Gleichzeitig war aber schon zu dieser Zeit klar, dass die Kosten von geplanten 700000 bis 800000 Euro auf rund 1,3 Millionen Euro steigen würden.
Auch war im Laufe der Umsetzung vom Denklinger Gemeinderat entschieden worden, 13 Grabstellen unmittelbar neben der Kirche nur noch als Urnengräber zuzulassen. Die Gefahr, das Mauerwerk der Kirche bei Sargbestattungen zu beschädigen, sei zu groß. Gleichzeitig war entschieden worden, entlang des Pfarrheims fünf bis sechs Gräber für Sargbestattungen vorzusehen. Hier waren ursprünglich Urnengräber geplant.
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