Musik und ein bisschen Melone
Dießen Die Jugendlichen sind sich einig. Für den Kurzfilm "Bluff" von Christian Fischer gibt es in der Kategorie "Kamera, Ton und Schnitt" die volle Punktzahl: "Eindeutig eine '10'. Hier ist ein Profi am Werk", heißt es in der Runde. Zehn Schülerinnen und Schüler aus fünf verschiedenen Schulen haben es sich im Dießener Jugendtreff auf den Ledersofas vor der Leinwand bequem gemacht. Sie gehören zur Jugendjury des 4. Dießener Kurzfilmfestivals, das der Heimatverein ins Leben gerufen hat. Während des Festivals vom 9. bis 13. November werden die Schüler im Jugendtreff ihre eigenen Lieblingsfilme vorstellen. 75 Filme sind bisher im Rennen. Die zwei bestbewerteten Kurzfilme der Jugendjury laufen dann im Rahmen der zehn Besten auf dem Abschluss-abend.
"Jugendliche sind durch das Internet und durch "youtube" sehr vertraut mit dem Medium Film", so Christine Reichert, die das Festival und die Jugendjury betreut. "Sie besitzen ausreichend Erfahrung mit Medien, um Qualität zu unterscheiden und können schnell Zusammenhänge erfassen." Und das gelte für die Schüler von Gymnasium, Real-und Hauptschule gleichermaßen. Mit in der Jugend-Jury sind Schüler des Ammerseegymnasiums, des Rhabanus-Maurus Gymnasiums St. Ottilien, der Realschulen Dießen und Weilheim und der Hauptschule Dießen. Im Jugendtreff herrscht Stille, Alexander Bajda aus der Klasse 6a des Ammerseegymnasiums startet den ersten Film. Darin bemerkt ein Fotograf von seinem Fenster aus einen Einbrecher in der Wohnung und fotografiert ihn beim Stehlen. Mit dem Film aus seiner Kamera versucht er den Einbrecher zu erpressen... Die Jury ist sehr angetan. "Ich habe bis zum Schluss gedacht, dass noch etwas Schlimmes passiert", sagt Nora Noll, Schülerin der 8. Klasse, begeistert. Alle sind sich einig, der Spannungsbogen sei sehr gut und die Umsetzung verdiene ebenfalls die Höchstnote. "Aber so richtig originell war das Drehbuch nicht", bemerkt Reichert. "Die Handlung war voraussehbar", finden auch einige Jung-Juroren, "ein typischer Krimi eben." Und damit gibt es in der Kategorie "Originalität" nur eine "6".
Der nächste Film, den die Jugendlichen bewerten, stammt von der Münchener Hochschule für Film und Fernsehen. Der 24-minütige Dokumentarfilm "Musik und ein bisschen Melone" stellt zwei blinde Musiker vor. Künstlerisch finden die jungen Juroren den Film trotz einiger Längen noch O.K. Doch den meisten missfällt, dass die behinderten Musiker klischeehaft dargestellt werden. "Bei der Doku ist die Haltung des Autors sehr wichtig", erklärt Reichert. Das nächste Treffen der Jugend-Jury findet am Donnerstag, 29.April, um 16 Uhr im Jugendtreff, Johannisstraße 22 statt.
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