Nach Unfall in die Erfolgsspur
Mit dem zweiten Platz bei den Gaumeisterschaften hat Markus Bernhard seine erfolgreiche Turnerkarriere beendet. Der Vizemeistertitel war nicht sein größter Erfolg, jedoch eine Auszeichnung, die nach einem schweren Sportunfall vor zwei Jahren kaum mehr zu erwarten war.
Drei Monate Reha
Acht Wochen im Rollstuhl, sechs Wochen mit Krücken und rund drei Monate Reha waren die Folge dieses "untypischen Ereignisses". Nach etwas mehr als fünf Monaten wollte der damals 30-Jährige "schauen, wie's geht" und begann wieder zu trainieren. Statt wie üblich an sechs trat er bei Ligawettkämpfen nur an vier Geräten an, passte mit den Sprüngen auf, ließ die Abgänge weg. Er erinnert sich: "Sobald ich wieder laufen konnte, war ich schmerzfrei. Es geht mehr im Kopf ab: Schaffe ich es, komme ich wirklich runter."
Der Flugzeugbauer, der in Augsburg beschäftigt ist, trat im Alter von sechs Jahren dem Turnverein Prittriching bei. "Bei uns gehst du entweder in den Turnverein oder spielst Fußball beim Sportverein", sagt er. Zunächst trainierte Bernhard zweimal wöchentlich, als sich seine Eignung zum Leistungssport abzeichnete, steigerte er das Pensum auf vier bis fünf Termine. Der Knackpunkt ist für ihn: "Wenn man einen Salto kann, entwickelt man den weiter, macht entweder einen zweiten dazu oder kombiniert ihn mit einer Schraube." Bei Wettkämpfen in der Regionalliga oder des Turngaus Amper-Würm ist das in den Pflichtübungen gefordert. Der TV Prittriching stehe recht gut da, meint der Turner, er sieht ihn im Bereich zwischen Breiten- und Leistungssport angesiedelt.
Seit er 15 ist, trainiert Markus Bernhard auch die Vereinsjugend. "Ich habe zuerst mein Kindertraining abgehalten und bin anschließend selbst ins Training", erzählt er. Insgesamt zehn Stunden verbrachte er pro Woche an den Geräten - dazu kamen die Wettkämpfe und Turnfeste. Seit 1984 startete er bei fast allen Rundenwettkämpfen des Turngaus Amper-Würm, wurde zweimal Vize-Gaumeister und mehrmals Jahresbester. 1995 trat Markus Bernhard erstmals in der Landesliga an. Seit 1998 war er sieben Mal Vereinsmeister, das letzte Mal in diesem Jahr.
Mehr Zeit für die Freundin
Auch nach seinem Abschied aus der aktiven Riege bleibt Markus Bernhard dem TVP erhalten, als Oberturnwart, Leiter der größten Sparte des Vereins, und als Betreuer der Acht- bis Elfjährigen. "Jetzt muss ich mehr für die Familie tun und zu Hause ein bisschen umbauen", plant er für die Zukunft. Außerdem möchte er mehr Zeit für seine "langjährige Freundin" haben.
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