Von einem, der auszog, die Welt kennenzulernen

VonWolfgang Adolf

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Diese Anfangszeilen aus "Urians Reise um die Welt" treffen auch auf Christoph Ried aus Oberdießen zu. Mitte Juli kehrte er von der Walz zurück (LT berichtete) - wie die Wanderjahre verlaufen sind, soll hier näher betrachtet werden.

"Nach einer Zimmererlehre in Landsberg arbeitete ich drei Jahre als Geselle bei der Firma Settele in Emmenhausen, bis ich meinen Grundwehrdienst ableisten musste", so beginnt Christoph die Geschichte seiner Berufs- und Wanderjahre. "Nach dem "Staatsdienst" wurde mir in Oberdießen die Welt zu eng." Viele seiner Freunde waren der Meinung, man müsse die Welt kennenlernen. "Allerdings musste ich im Nachhinein feststellen, dass die meisten von ihnen doch nicht weit über den Dorfhorizont hinaus geschaut hatten."

Mit Besuchen von Gesellenabenden der "Vereinigung der rechtschaffenen fremden Zimmerer- und Schieferdeckergesellen Deutschlands" bereitete sich Christoph Ried auf die Walz vor und brach Anfang Mai 2005 mit fünf Euro in der Tasche und 15 Kilogramm Gepäck auf, die Welt zu erkunden. Zu Beginn wird der Neuling von einem erfahrenen Reisenden begleitet, um in die Gepflogenheiten des uralten, bis ins Mittelalter reichenden Brauchtums eingewiesen zu werden. In Christophs Fall ging es zum Zimmerertreffen nach Bremen, weiter nach Helgoland und zu einem Treffen nach Wien, wo er Robert Dopfer aus Eisenberg (Allgäu) traf, der ihn die folgenden Monate begleitete. Horsens (Dänemark) war das nächste Ziel und die erste Arbeitsstelle.

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