Vom „Trumm Holz“ zur Radspeiche
Wolfgang Linke aus Wengen ist Wagnermeister und beim Zentral-Landwirtschaftsfest in München dabei. Der Beruf ist selten, die Nachfrage groß.
Gleichmäßig ringeln sich die Späne unter dem Reifmesser, das Wolfgang Linke an seiner Werkbank über ein Stück Eschenholz gleiten lässt. Wenn der 36-Jährige damit fertig ist, ist aus dem „Trumm Holz“ eine Radspeiche geworden. Und gleich daneben wartet schon der nächste Auftrag, ein kaputtes Wagenrad, das zu lange der Feuchtigkeit ausgesetzt war. Wolfgang Linke wird es reparieren. „Das gehört zu einem zweirädrigen Römerwagen“, erklärt er, als wäre es das Alltäglichste der Welt. Aber alltäglich ist sein Beruf – zumindest heutzutage – nicht mehr. Der Wengener ist Wagnermeister und hat seine Werkstatt mitten im Dorf. Beim Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) am Oktoberfest in München (17. bis 25. September) wird Linke dabei sein und seine traditionelle Handwerkskunst zeigen.
Mit Holz zu arbeiten, das war dem 36-Jährigen aus dem Dießener Ortsteil Wengen, der mit Frau und zwei Kindern in seinem schönen Elternhaus samt idyllischem Garten lebt, praktisch in die Wiege gelegt. „Mein Vater und mein Onkel waren Schreiner.“ Aber ein Wagner ist Wolfgang Linke nun in erster Generation. „Als Bub hab’ ich mir irgendwann das Spinnrad angeschaut, das in unserem Wohnzimmer stand, und wusste: So was will ich auch machen“, berichtet er. Früher hat es noch mehr von „seiner Sorte“ in der Region gegeben, sogar im eigenen Dorf. Und so hat Wolfgang Linke damals dem Wengener Wagner Hans Hering über die Schulter geschaut. „Von ihm hab’ ich’s gelernt. Er hat immer gesagt: Ich kann’s dir nur zeigen, lernen musst es selber.“ Dafür hat Wolfgang Linke zuerst eine Schreinerlehre gemacht und nach der Gesellenprüfung seinen „Fahrzeug- und Karosseriebaumeister, Fachrichtung Wagner“.
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