Der Kunstpreis wird an Malerin Angelika Böhm-Silberhorn verliehen
Bei der Verleihung des Kunstpreises im Landratsamt wird sogar spontan getanzt. Die Auszeichnung erhält Angelika-Böhm-Silberhorn aus Utting für ihr Lebenswerk.
Es war eine fröhliche Stimmung im bis auf den letzten Platz besetzten Sitzungssaal des Landratsamtes, in dem Landrat Thomas Eichinger (CSU) den diesjährigen Kunstpreis an die Uttinger Malerin Angelika Böhm-Silberhorn verlieh. Dazu mögen auch die rund 40 Gemälde der Künstlerin beigetragen haben, mit der ihnen eigenen Lebendigkeit in Farbauftrag und Motivwahl. Böhm-Silberhorn zaubere Leichtigkeit auf ihre Bilder, sagte Eichinger in seiner Begrüßung. Mit dem Kunstpreis, dotiert mit 4000 Euro aus den „Überflüssen“ der Sparkasse, wie er humorvoll anmerkte, wolle der Landkreis die zeitgenössische Bildende Kunst fördern, denn sie gehöre zur Geschichte und sei integraler Bestandteil der jeweiligen Zeit.
In seiner Laudatio nahm der Kunsthistoriker Christian Burchard die Kunstinteressierten, Freunde und Wegbegleiter der Künstlerin mit auf eine Zeitreise durch das Leben der Künstlerin, machte sie aber auch mit den Lebensthemen der in München geborenen und in Schrobenhausen aufgewachsenen Malerin bekannt: „Sie hat die Natur und das ländliche Leben als Lebensthema gefunden und ist ihm treu geblieben.“ Zwar malt die Künstlerin auch an anderen Orten, „ihr zentrales Thema ist jedoch Utting“, so Burchard. Dort wurde sie quasi zur malenden Chronistin, wie auch viele Bilder der Ausstellung im Foyer des Landratsamtes zeigen, die derzeit zu sehen ist. Der Uttinger Sprungturm, Kinder, die von ihm abspringen und ins Wasser eintauchen. Wasser, Licht und Wellen. Die historische Dampflok, die am Uttinger Bahnhof alljährlich einige Mal Halt macht, die Dampfer, die über den Ammersee ziehen.
Ihre Bilder „haben eine Vitalität, die die Betrachter mitreißt“
In zwei Bilder hat sie sich auch selbst hineingemalt, mit breitkrempigem Sonnenhut und hellem Malumhang, malend in einem Boot sitzend oder in der Natur unterwegs mit ihrem Malfahrrad. Und natürlich gibt es viele Szenen der Seebühne-Aufführungen zu sehen, die Böhm-Silberhorn sogar, wenn es die passende Perspektive notwendig machte, im Wasser hinter der Bühne stehend auf die Leinwand brachte.
„Ihre Bilder stellt sie stets vor Ort im Freien in einem Schwung fertig, das gibt ihnen die Aura der Authentizität, Spontanität und Energie. Nichts wird dazu erfunden“, sagte der Kunsthistoriker. „Sie haben eine Vitalität, die die Betrachter mitreißt.“ Alles sei dynamisch, nirgendwo gäbe es eine passive Farbfläche, so Burchard, der Böhm-Silberhorn als „die junge Wilde vom Ammersee“ bezeichnete. „Ihre Bilder feiern das Leben, sie dokumentieren den Wandel und erinnern an entschwundene Orte. Sie verwandeln die Schattenseiten des Lebens in eine Überfülle von Lebensoptimismus.“
Angelika Böhm-Silberhorn feierte ihre Feierstunde auf ihre ganz eigene, spontane Weise. Zur Musik von Birgit Otter auf der Schlüsselharfe zog sie ihren Mann Herrmann vom Stuhl und die beiden tanzten, begleitet vom Klatschen der Gäste, einen Walzer. „Ich hätte nicht malen können, wenn nicht Leute auch meine Bilder gekauft hätten“, brachte sie dann aber wieder die reale Lebenswelt einer freischaffenden Künstlerin ins Bewusstsein. Einst gab sie den sicheren Schuldienst auf, in dem sie Kunsterziehung unterrichtete, um sich ganz ihrer Malerei zu widmen. In der Natur könne sie auftanken und sich stärken, sagte die Malerin. In ihren Bildern gäbe sie diese Energie weiter.
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