Extreme Wetterereignisse bringen Forstamt an Belastungsgrenze
Ein Sturmtief im Juli und heftige Schneefälle beschäftigen das Landsberger Forstamt auch Monate später noch. Der Borkenkäfer könnte dieses Jahr Probleme machen.
Für die Mitglieder des Landsberger Stadtrats ist der jährliche Waldbegang ein besonderer Termin, bei dem sie Einblicke in die Arbeit des städtischen Forstamts bekommen. Nach einer gemeinsamen Brotzeit am Betriebsgelände Lechpark blickte Forstamtsleiter Michael Siller auf das abgelaufene Jahr zurück. Ein Extremwetterereignis brachte sein Team „an die Belastungsgrenze“.
Siller bezog sich auf das Sturmtief Ronson im Juli 2023, das „uns voll erwischt hat“. Bäume in Landsberg wurden samt Wurzeln aus dem Boden gerissen, Straßen blockiert. Und das ausgerechnet kurz vor dem Ruethenfest, wenn im Forstamt ohnehin Hochbetrieb herrscht. Generell sei zu beobachten, dass durch das vermehrte Auftreten solcher Schadensereignisse die städtische Baumpflege und -kontrolle aufwendiger werde, berichtete Siller. Die Beschäftigten verbringen seinen Ausführungen zufolge „immer weniger Zeit im Wald“. Aufgrund des Sturms im Juli und den Folgen hätten etwa Käferlöcher vernachlässigt werden müssen. Im Winter sorgten dann laut Siller auch noch Schneemassen für erhebliche Schäden. Das Forstamt sei noch jetzt – Monate später – am Arbeiten, um diese zu beheben.
Der Borkenkäfer könnte dieses Jahr Probleme bereiten
Mit 2372 Hektar städtischem Wald ist die Stadt Landsberg einer der größten kommunalen Waldbesitzer in Bayern. Im vergangenen Jahr sind laut Siller 17.000 Festmeter Holz eingeschlagen worden. Bei 21 Prozent davon habe es sich um Schadholz gehandelt. Insgesamt 4000 Festmeter sind laut Siller als Brennholz verwendet worden. Generell sei – neben der stofflichen Verwertung mit der einhergehenden CO₂-Bindung – Holz auch als Energieträger wichtig: „Es fällt im Wald an, also nutzen wir es auch“, bekräftigte Siller. Trotz der weiter „recht guten“ Holzpreise stehe im Betriebsergebnis ein Defizit in Höhe von 337.000 Euro, was gegenüber dem Vorjahr (211.000 Euro) einen Anstieg bedeutet. Siller zufolge ist diese Entwicklung unter anderem auf die Inflation oder Lohnerhöhungen zurückzuführen.
Mit Blick auf das laufende Jahr sagte der Forstamtschef, dass der Borkenkäfer Probleme bereiten könnte. Angesichts der hohen Temperaturen in den zurückliegenden Monaten seien die Tiere „zu einer Zeit geflogen, in der wir sie eigentlich noch nicht erwartet hatten“, so Siller: „Wir wappnen uns.“ Beim Waldbegang des Stadtrats ging es zudem unter anderem um die Sanierung des Hangs im Wildpark. Ein ausführlicher Bericht folgt.
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