Landestheater Schwaben zeigt ein brisantes Feuerwerk politisch inkorrekter Dialoge
Plus Das Landestheater Schwaben zeigt „Bezahlt wird nicht“ im Landsberger Stadttheater. Das Ensemble begeistert mit purer Lust am Spiel.
Als das Stück „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo Anfang der 1980er-Jahre im Berliner Ensemble in Ostberlin aufgeführt wurde, meinte es eine Gruppe von jungen Besuchern mit dem Titel allzu wörtlich. Sie stürmten den Zuschauerraum – ohne Eintrittskarte und waren anschließend nicht zu bewegen, das Parkett wieder zu verlassen. Die Theaterleitung zeigte sich großzügig. Zu den folgenden Veranstaltungen war dann die doppelte Anzahl von Platzanweisern und Ordnern vor Ort. Mit derartigen vorrevolutionären Situationen hatte wohl in Landsberg kaum jemand zu rechnen, als dieser mittlerweile Klassiker der Theaterliteratur auf dem Spielplan stand. Das Landestheater Schwaben brachte „Bezahlt wird nicht“ in einer Inszenierung von Tobias Sosinka auf die Bühne.
Ein Proteststück, politisches Theater, eine Boulevardkomödie: Nachdem in einem Einkaufzentrum die Preise drastisch erhöht wurden, haben sich etliche Frauen aus dem Wohnkomplex entschlossen, Waren aus den Regalen zu stehlen. Das Stück setzt ein, als Antonia und Margherita die entwendeten Lebensmittel in der Wohnung ersterer zwischenlagern. Aber wie sollen sie dies dem rechtschaffenen und gesetzestreuen Ehemann Antonias erklären? Sie lassen sich die groteskesten Ideen einfallen und entscheiden sich letztlich für die Exzentrischste von allen: Sie stopfen Reis und Nudeln unter Margheritas Kleid und behaupten sie sei schwanger. Doch weder Antonias noch Margheritas Ehemann, die beide miteinander befreundet sich, wissen natürlich davon. Und so überschlagen sich die bizarrsten Verwicklungen. Es gibt durch die Polizei verschärfte Hausdurchsuchungen im Wohnblock, es tritt ein Carabiniere auf, ein Bestatter, der Vater von Antonias Ehemann – ein diffuses und völlig turbulentes Chaos entsteht, das allein durch eine gewisse Art von Hysterie und sich steigerndem Klamauk zusammengehalten wird.
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