Ein tödlicher Skandal
Die EU muss zeigen, dass sie trotz eines strengen Asylrechts niemanden schutzlos aussetzt. Das gilt auch für diejenigen, die man glaubt, abweisen zu müssen.
Die Situation ist unerträglich. Dass auf dem Mittelmeer Küstenwachen diverser EU-Mitgliedstaaten, Militärs aller möglicher Länder plus Nato und der Grenzschutzagentur Frontex unterwegs sind, aber trotzdem tausende Menschen ertrinken, kann man nur als Skandal bezeichnen.
Vor allem die EU-Kommission muss den schlimmen Verdacht ausräumen, dass die EU-Grenzschützer vor allem abschrecken sollen. Am Ende sogar unter Inkaufnahme von Todesopfern.
Wenn die Darstellung der Frontex-Chefs stimmt, dass die Schlepper die Flüchtlinge sogar bewusst in Seenot bringen, damit sie gerettet werden müssen, fällt es umso schwerer zu begreifen, dass diese Armada aus bewaffneten Einheiten aller Länder nicht in der Lage ist, die Strukturen der Menschenschmuggler zu zerschlagen.
Die EU muss zeigen, dass sie trotz eines strengen Asylrechts niemanden schutzlos aussetzt. Das gilt auch für diejenigen, die man glaubt, abweisen zu müssen.
Die Diskussion ist geschlossen.