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Leitartikel
22.01.2013

Deutsche und Franzosen

Tiefer, als die Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich war, kann eine Feindschaft nicht sein. Gestern war viel von Freundschaft die Rede. Mehr als Sonntagsreden?

Es gibt derart viele amüsante Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland, dass sie seit Jahren eine Kultsendung im deutsch-französischen Fernsehsender Arte füllen. In „Karambolage“ erfahren staunende Franzosen, was ein Strandkorb ist oder wozu Eierpikser gut sind, während deutsche Zuschauer miterleben müssen, wie die Nachbarn mit Butter bestrichene Baguettes in ihren Milchkaffee tunken.

Von Karambolagen zu sprechen, wenn es um die Konflikte in der Geschichte der beiden Länder geht, wäre verniedlichend. Tiefer, als die Feindschaft zwischen den Staaten links und rechts des Rheins war, kann eine Feindschaft nicht sein. Gestern, 50 Jahre nach der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags, war viel von Freundschaft die Rede. Mehr als Sonntagsreden?

In den vergangenen drei Jahrzehnten warnten Heerscharen von Historikern und Publizisten eindringlich vor einer schleichenden Entfremdung. Kommentatoren diagnostizierten ein bedrohliches „Stottern des deutsch-französischen Motors“.

Anlässe dafür gab es genügend. Zweimal sorgte François Mitterrand für Irritationen. So erhob der Sozialist den 8. Mai, das Datum der deutschen Kapitulation, als Tag des Sieges wieder in den Rang eines gesetzlichen Feiertages – sein Vorgänger, Valéry Giscard d’Estaing, hatte ihn zuvor abgeschafft. Ebenso groß war die Unruhe in Deutschland, als durchsickerte, wie vehement eben dieser Mitterrand, der 1984 noch Hand in Hand mit Kanzler Helmut Kohl in Verdun der Toten des Ersten Weltkrieges gedachte, versucht hatte, die Wiedervereinigung zu verhindern.

Das ist fast vergessen. Doch noch heute werden Meinungsverschiedenheiten, wie jetzt zwischen Präsident François Hollande und Kanzlerin Angela Merkel, als Signal für sich verschlechternde Beziehungen gewertet. Da genügt ein Blick, ein Augenrollen, ein rhetorischer Seitenhieb für Spekulationen. Als handele es sich bei Hollande und Merkel – stellvertretend für Frankreich und Deutschland – um ein Paar, das an dem unerfüllbaren Wunsch verzweifelt, dass immer alles perfekt sein muss. Überspannte Deutungen dieser Art sind dem Gros der Bevölkerung auf beiden Seiten seit jeher fremd.

Das Nachbarland wird akzeptiert, besucht und oft auch geschätzt. Franzosen leben und arbeiten in Deutschland und umgekehrt. Die Zeiten gehen zu Ende, in denen Bewohner der Grenzregionen sich zugutehielten, nie einen Fuß auf das Territorium des Nachbarlandes gesetzt zu haben – außer in Kriegszeiten.

Überflüssig ist die verletzende deutsche Überheblichkeit angesichts der ernsten, ja alarmierenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten Frankreichs. Ebenso unsinnig ist der französische Reflex, die ökonomischen Rezepte, die Deutschland bisher halfen, der Finanzkrise zu trotzen, gerade deshalb abzulehnen, weil sie der Nachbar erfolgreich angewandt hat.

Die Deutschen lieben Paris auf eine romantische Art. Die Franzosen sind – spätestens seit dem Fall der Mauer – begeistert von Berlin, das ihnen lange als steinernes Symbol des hässlichen und bedrohlichen Deutschlands galt. Warum ziehen die Hauptstädte wechselseitig Deutsche und Franzosen in ihren Bann? Eben, weil sie so unterschiedlich sind.

Es ist ein Fehler, immer nur Gemeinsamkeiten herauszustellen. Frankreich und Deutschland sind noch immer zwei völlig verschiedene Länder. Doch solange beim Gegenüber bewundert wird, was man selbst nicht hat, steht es nicht schlecht um die Beziehungen. Denn dann bleiben deutsch-französische Karambolagen amüsant, ja sogar inspirierend.

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