Die A96 wird zur Dauerbaustelle
Das Teilstück bei Memmingen bekommt neuen Lärmschutz. Dafür muss auch eine Brücke abgerissen werden. Das bedeutet für Autofahrer wieder Einschränkungen.
Autofahrer müssen sich in den kommenden Jahren auf mehrere Baustellen auf der A96 einstellen: Denn die Autobahn erhält jetzt auf einem knapp zwei Kilometer langen Teilstück bei Memmingen einen besseren Lärmschutz. Und das Projekt wird länger dauern als ursprünglich geplant. Bevor es abgeschlossen werden kann, muss ein Teil der Autobahnbrücke, die über den Memminger Stadtpark verläuft, abgerissen und neu gebaut werden. Das hat die Autobahndirektion Südbayern (Kempten) gestern auf einer Pressekonferenz mitgeteilt.
Mit dem Brücken-Neubau wird laut Gernot Rodehack, Leiter der Kemptener Dienststelle, wohl frühestens ab 2019 begonnen. Nach seinen Worten werden die Arbeiten etwa zwei Jahre dauern und ungefähr 22 Millionen Euro kosten. Erneuert werden muss der nördliche, ältere Teil der Brücke – also die Fahrbahn in Richtung Lindau.
Brücke muss wegen statischer Probleme abgerissen werden
Notwendig ist der Abriss und Neubau laut Rodehack aufgrund statischer Probleme. Diese wurden bei Untersuchungen im Rahmen des jetzigen Lärmschutzprojekts im älteren Teil der Brücke festgestellt. „Man könnte das zwar durch Reparaturen ausgleichen, aber wenn wir die Brücke schon sanieren, dann gleich gescheit“, sagt der Vertreter der Autobahndirektion.
Das Problem: Die Brücke ist Teil des 1,6 Kilometer langen Abschnitts zwischen dem Autobahnkreuz und der Anschlussstelle Memmingen-Ost, der ab kommender Woche für insgesamt 11,6 Millionen Euro eine neue Lärmschutzverbauung erhält. Dabei sollten auch die bestehenden Lärmschutzwände auf der Brücke auf vier Meter erhöht werden. Doch wegen des anstehenden Teilabrisses muss dieses Vorhaben nun vorläufig auf Eis gelegt werden.
Bauarbeiten sollen bis Mitte 2017 dauern
Unabhängig davon werden die übrigen Lärmschutzarbeiten aber wie geplant stattfinden, versichert Projektleiter Thomas Riedler von der Autobahndirektion. Bis Mitte 2017 werden entlang der Strecke neue Lärmschutzwände und Erdwälle errichtet – teilweise bis zu zehn Meter hoch. Anschließend soll die Fahrbahn noch einen speziellen „offenporigen Lärmschutz-Asphalt“ erhalten.
Die Straßenführung wurde für die anstehenden Bauarbeiten in dieser Woche bereits angepasst. Während der Arbeiten an den Schutzwänden und dem Auftragen des neuen Asphalts ist der Verkehr im Baustellenbereich weiterhin in beide Fahrtrichtungen zweispurig möglich – allerdings auf schmäleren Fahrstreifen und nur mit Tempo 80 statt der üblicherweise erlaubten 120 Kilometer pro Stunde.
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