Spende bringt todkranke Menschen in die Sonne
9000 Euro Erlös beim Christkindlmarkt. Mukoviszidose-Patienten des Bunten Kreises fahren nach Fuerteventura
Haunstetten Es ist zu einer guten Tradition geworden, dass die Erlöse des Haunstetter Christkindlmarktes dem Bunten Kreis zugute kommen. Heuer waren es 9000 Euro. „Ich bin total begeistert, mir verschlägt es fast die Sprache“, freute sich Cornelia Spilger vom Bunten Kreis. Auch Martina Bischoff vom Gasthaus Settele war „über die tolle Summe begeistert.“ Alle Teilnehmer des Haunstetter Weihnachtsmarktes, der auf dem Gelände des Gasthauses stattfindet, stellten sich erneut in den Dienst der guten Sache.
Mit dem Geld wird diesmal eine Reise für zwölf Mukoviszidose-Patienten nach Fuerteventura finanziert. Auf der kanarischen Insel sei das Klima besonders gut für Mukoviszidose-Patienten, sagt Spilger. Das warme milde Klima sei für die Betroffenen eine Wohltat, begründet die Mitarbeiterin die Wahl des Reiseziels. Davon profitieren wird unter anderem der 19-jährige Lucas. Wegen der genetisch bedingten Stoffwechselkrankheit musste er im Verlauf seines Lebens immer wieder ins Krankenhaus. Im Gegensatz zu gesunden Menschen können Erkrankte Schleim, der sich in den Bronchien festgesetzt hat, nicht einfach abhusten. Die Folge sind chronischer Husten, Lungeninfekte und schwere Lungenentzündungen. Teils müssten die Betroffenen alle zehn Minuten inhalieren, berichtete Spilger bei der Scheckübergabe. „Die Lebenserwartung liegt derzeit bei 30 bis 35 Jahren“, sagte sie.
Der Aufenthalt auf Fuerteventura löse das Problem zwar nicht, schaffe bei den Betroffenen aber für mehrere Monate eine erhebliche Verbesserung, erklärte Spilger. Diese Erfahrung hat auch Lucas gemacht. Vor zwei Jahren litt er unter halbseitiger Lungenentzündung, dann nahm er erneut an der Klimatherapie auf der spanischen Insel teil und kam gesund zurück. Wegen der Krankheit musste er seine schulische Ausbildung immer wieder unterbrechen. Inzwischen hat er die mittlere Reife aber geschafft und einen Arbeitgeber gefunden, der ihn zum Fotografen ausbildet.
Für Spilger geht die Bedeutung der Reise weit über das rein Medizinische hinaus. „Durch die gesundheitlichen Verbesserungen können die Familien durchatmen. Das gibt ihnen Kraft und Stabilität.“ Begleitet werden die Betroffenen nach Fuerteventura neben einem Familienmitglied auch von einer Ärztin der Kinderklinik und einem Therapeuten des Josefinums. Um dies stemmen zu können, sei Hilfsbereitschaft wie von den Setteles unentbehrlich, so Spilger. „Gesundheit ist eben auch eine Frage des Geldbeutels. Ohne Unterstützung könnten wir unsere Arbeit nicht machen.“
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