Bauernprotest gegen Milchpolitik weitet sich aus
Markt Rettenbach/Apfeltrach (jd/jsto) - Seit 34 Jahren betreiben Rosmarie und Sebastian Dausch in Apfeltrach ihren Milchviehbetrieb. 29 Kühe hat der Hof, jede Mark, jeden Euro haben die Landwirte über all die Jahre in ihren Betrieb gesteckt. Und jetzt? Der Milchpreis ist im vorigen Herbst abgestürzt und erholt sich seither nicht mehr. Die Bauern sind verzweifelt, wissen kaum noch, wie ihre fixen Kosten für Pacht und Maschinen abgedeckt werden sollen. Gestern haben Bäuerin und Bauer in Apfeltrach ein Zeichen gesetzt: Einen Teil der frisch gemolkenen Milch kippten sie in Eimer und Schubkarren, stellten sie für einige Stunden gut sichtbar an der Hauptstraße ab, um sie später in die Güllegrube zu schütten.
Sebastian Dausch (62) ist den Tränen nahe, wenn er keinen anderen Weg mehr sieht, als die wertvolle Milch einfach wegzuschütten. Er will aber ein Zeichen setzen gegen die Agrarpolitik, die aus seiner Sicht völlig verfehlt ist. "Das ist keine Blockade gegen die Molkerei", sagt er, von der er sich noch vergleichsweise fair behandelt fühlt. Andere zahlten noch viel weniger als Champignon in Kammlach.
Wie Familie Dausch protestieren derzeit viele Bauern im Unterallgäu. Und es scheinen täglich mehr zu werden. In Markt Rettenbach fand eine große Protestaktion statt, an der sich Landwirte auch aus den Nachbarorten Betzisried, Wineden, Lannenberg und Gottenau beteiligten. Unter dem Maibaum, dem Symbol der Zusammengehörigkeit, haben sie Milch in blauen Eimern abgestellt als Zeichen der Solidarität mit den Streikenden in Frankreich und den Beneluxstaaten.
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