Brückenschlag von der höheren Schule zur Eliteuniversität
Mindelheim (jsto) - Die Idee wurde beim Champagnatsfest 2007 geboren. Der damalige Ehrengast und Festvortragende Prof. Dr. Wolfgang Herrmann war mit Schulleiter Franz Filser ins Gespräch gekommen. Und irgendwann war der Gedanke ausgesprochen, den beide reizvoll finden: Wäre es nicht möglich, dass die Technische Universität in München und das Maristenkolleg Mindelheim enger zusammenrückten?
Es ging noch gut ein Jahr ins Land, bis die Details geklärt waren. Aber jetzt ist es soweit: Die Partnerschaft ist offiziell vollzogen. Das Maristenkolleg ist Referenzgymnasium der Technischen Universität München, eine der Spitzenuniversitäten in Deutschland. Auf dem TU-Forum Universität - Gymnasium wurde die feierliche Urkunde in München unterzeichnet. Neben Herrmann hat auch der Direktor des Zentralinstituts für Lehrerbildung, Prof. Dr. Wilfried Huber, seinen Namen darunter gesetzt.
Das Mindelheimer Gymnasium gehört damit zum kleinen Kreis von drei schwäbischen Gymnasien, die zumindest für die nächsten fünf Jahre eng mit der TU in München zusammenarbeiten wollen: Es sind dies das Holbein-Gymnasium in Augsburg und das Gymnasium Donauwörth. Das Maristenkolleg ist eines der ganz wenigen kirchlichen weiterführenden Schulen, die mit der TU zusammenarbeitet, einer der herausragenden Universitäten in Deutschland.
Was aber bedeutet das konkret, ein Referenzgymnasium zu sein? Letztlich wollen beide Seiten profitieren, sagt Schulleiter Filser im Gespräch mit der MZ. Die Schüler hätten die Möglichkeit, die Einrichtungen der TU zu nutzen. "Damit gewinnen die Schüler des Maristenkollegs eine Chance, Einblicke in das Studium für hochqualifizierte Berufe in Naturwissenschaft, Technik und Medizin zu gewinnen", ist Franz Filser überzeugt.
Umgekehrt sollen auch Studenten nach Mindelheim kommen und mal ein Seminar anbieten. Als Thema könnte sich Filser eines über Robotic vorstellen.
Die TU wiederum will erreichen, dass sich ihre Lehrerausbildung mehr an der Praxis orientiert. Hierin will das Maristenkolleg seinen Beitrag leisten, sagt Filser. Lehramtsstudenten sollen spezielle Praktika in Mindelheim absolvieren. Zwischen Schule und Universität sollen Brücken entstehen, keine Brüche.
Andererseits fließen Erfahrungen der Schule ins Studium mit ein. Weiterer Vorteil: Veranstaltungen der TU stehen den Lehrkräften des Maristenkollegs zur Fortbildung offen.
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