Ärzte sind keine Suizidhelfer
Nicht liberale Sterbehilfe sei Gebot der Stunde, sondern flächendeckende palliative Versorgung, sagen Mediziner
Dürfen Mediziner tödliche Medikamente reichen, wenn schwer kranke Menschen sterben wollen? Das ist eine der großen ethischen Fragen im Lande. Es ist die Frage, die an die Grundfesten des ärztlichen Eides rührt, der fordert Menschen zu helfen. Fachleute sprechen von einer „assistierenden Selbsttötung“. Mit aktiver Sterbehilfe, also mit dem aktiven Töten eines Patienten durch den Arzt, hat das nichts zu tun. Gleichwohl wächst die Sorge, dass der Gesetzgeber heuer im Herbst die strengen Regeln aufweichen könnte. Die Niederlande sind hier Wegweiser. Schwer kranke Menschen, fürchten Experten, könnten sich am Ende unter Druck gesetzt fühlen, dass sie es als „moralische Pflicht“ ansehen, freiwillig aus dem Leben zu scheiden.
In Mindelheim fand dazu jetzt ein Informationsabend des Allgäuer Forums Anästhesie und Intensivmedizin AllgAI statt. Rund hundert Interessierte waren gekommen – angesichts dieses Spezialthemas eine überraschend hohe Zahl. Es waren der Einladung des Mindelheimer Chefarztes Dr. Manfred Nuscheler aber auch zwei Koryphäen ihres Fachgebietes gefolgt, die das Thema umfassend beleuchteten. Da war zunächst die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. Claudia Bausewein. Sie warb für ihr Fachgebiet, die palliative Versorgung von Schwerkranken. Es gehe hier um die bestmögliche Lebensqualität für die Patienten und nicht zwingend um ein längeres Leben. Der Todeswunsch von Menschen sei in den seltensten Fällen unveränderbar. Werden die Schmerzen gelindert, verschwinde in der Regel dieser Wunsch, sagte die Medizinerin.
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