
Hörgenuss querbeet

Der Männerchor Dirlewang sorgt mit der gemischten Formation aus Sontheim für abwechslungsreiche Klänge
Die menschliche Stimme ist vielseitig und wandelbar und kann so manches Instrument ohne Probleme ersetzen – dies wurde beim Weinfest des Dirlewanger Männerchores in der Schulturnhalle wieder einmal deutlich. Dort sangen die knapp 30 Männer lustige und besinnliche Lieder und auch der Gastchor aus Sontheim „Querbeet“ brillierte mit seinem ganz besonderen Stil.
Schon zu Beginn brachte Dirlewangs Chorleiter Richard Hoffmann mit seinen sangesfreudigen Kameraden zu „Mein Lied“ die Gäste in beste Weinfeststimmung. Russisch feurig wurde es mit dem Kosakenwerk „Steppenfeuer“ und bei „Die 12 Räuber“ zeigte Solist Markus Mayrock, was gesanglich in ihm steckte. Zum Summen des restlichen Chores gab der Dirlewanger die Liedzeilen präzise wieder. Mit „Im Krug zum grünen Kranze“ gab der stimmgewaltige Chor ein Trinklied zum Besten und so konnte das Publikum bei „Jetzt trink mer noch a Flascherl Wein“ begeistert mitsingen und -klatschen. Bei „Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren“ intonierten die Männerkehlen einen bekannten Schlager und der erste Teil des Konzerts wurde mit viel Beifall beendet.
Der Gastchor „Querbeet“, fünf Männer und acht Frauen mit ihrer Leiterin Bernadette Häring, präsentierte eine andere gesangliche Darbietung. Der gemischte Chor verstand es in harmonischer Weise, die facettenreiche Chormusik darzubringen, und so sangen die Sänger mit „Sixteen tons“ ein musikalisches „Grüß Gott“ in die Zuschauerrunde. Der Song „Just sing it“ konnte fast als gesangliches Plädoyer für modernen Chorgesang gelten und was die Sontheimer bei „Tekkno“ auf die Bühne brachten, war ein Kuriosum der besonderen Art. Unterschiedliche Passagen von Kinderliedern wie „Alle meine Entchen“ oder „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ wurden witzig und gekonnt in einer Technoversion vorgetragen. Humorvoll blieb es beim ironischen Popsong „Nette Begegnung“. Locker sang der Chor von einem Small Talk zwischen zwei sich zufällig Begegnenden, die sich beide fragen, woher man das Gegenüber eigentlich kennt – inklusive typischer Floskeln wie „Hallo, wie geht’s“. Am Ende präsentierten die Sontheimer ein Stück fürs Herz mit der Pop-Ballade „Übern See“ und verabschiedeten sich mit dem Paulchen-Panther-Lied „Wer hat an der Uhr gedreht“. Nur mit einer Zugabe durften sie die Bühne verlassen.
Der Männerchor Dirlewang bestach beim zweiten Konzertteil mit „Der Hahn von Onkel Giacometo“, wobei es die Sänger verstanden, Hühnergegacker und Gockelgeschrei nachzuahmen – was für Erheiterung sorgte. Bei „Diana“ erhielten die Männer tatkräftige weibliche Unterstützung von Saxofon-Solistin Sophie Frey. Vor der Zugabe gab es noch die anrührende Ballade „Weit, weit weg“ zu hören und der Applaus wollte lange nicht enden. Begleitet wurden die Sänger durch Ludwig Salger am Klavier, der noch kurz zuvor in der gegenüberliegenden Pfarrkirche den Gottesdienst an der Orgel musikalisch gestaltet hatte. „Ein wahrer Vollblutmusiker mit der Liebe zur Musik“, bedankte sich der Chor. Bei Schmankerln und Weinen war das Fest noch lange nicht vorbei und mit der Tanzband „Fire Dance“ wurde das Parkett bis spät in die Nacht unsicher gemacht.
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