Auf Spurensuche in der Vergangenheit
Restaurator Ernst Striebel hat ein altes Bild untersucht, das bis heute nicht all seine Geheimnisse preisgibt
Mindelheim/Kirchheim Zwei Wappen sind zu sehen. Links das Wappen der Herzöge von Teck, gold-schwarze Rauten mit einem Hund als Helmzier, rechts daneben das polnische Wappen für Prinzessin Anna von Polen, Tochter des polnischen Königs Kasimir I, ein schwarzer Adler auf rotem Grund, darauf, dem Hund zugewandt, ein Adler mit Krone. Anna von Polen war die erste Frau des Ulrich von Teck, der von 1412 bis 1432 die Herrschaft über Mindelheim innehatte. Ulrich von Teck und seine Frau Anna von Polen hatten sich als besondere Förderer des Sakralwesens in Mindelheim hervorgetan, neben der St. Sylvesterkirche 1405 hatten sie 1409 auch die Kirche St. Stephan gestiftet. Hinter den beiden Wappen befindet sich ein Brokatmuster, unterhalb schließlich eine Inschrift mit der Erinnerung an die Stifter der Kirche St. Stephan, die Eheleute Ulrich von Teck und Anna, „kunigin von bolanden“… Jedoch ist die Inschrift, wie das komplette Bild an allen Seiten, beschnitten. Wie das Bild vollständig aussah ist nicht überliefert. Was war noch zu sehen? Und weshalb sollte zu diesem Zeitpunkt eine Widmung mit Teck-Wappen an die Kirche St. Stephan erfolgt sein? Herzog Friedrich von Teck hatte die Herrschaft über die Stadt Mindelheim 1370 übernommen und bis 1433 blieb sie zumindest teilweise in seiner Familie. Der Bau der Kirche St. Stephan im Jahr 1409 wird auch eindeutig den Stiftern Ulrich von Teck und Anna von Polen zugeordnet, allerdings könne das Bild sicher in das 16. Jahrhundert datiert werden, so der Kirchheimer Restaurator Ernst Striebel, der sich mit der Wiederherstellung des stark angegriffenen Gemäldes befasst hat. Zwar dürfte das Bild bereits aus dem frühen 16. Jahrhundert stammen, unklar aber bleibt, weshalb rund 100 Jahre nach Amtszeit/Stiftung ein Gemälde den Stiftern gedenken sollte.
Zuerst schaut man immer auf die Rückseite
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