Die Renaissance hat besonders in Kirchheim Spuren hinterlassen
Plus Warum gerade dieser Ort im Unterallgäu so besondere Zeugnisse aus dieser Stilepoche zu bieten hat.
Boungiorno! Im dritten Teil der kunsthistorischen Reise lassen wir uns inspirieren vom Hauch des Südens. Dort, im toskanischen Florenz begann das, was als Perspektivenwechsel bezeichnet werden kann: Nicht mehr die Theologie sollte fortan im Mittelpunkt der Welt stehen, sondern der Mensch als Individuum. Nicht mehr das Streben in himmlische Sphären, versinnbildlicht durch gotische Türme der Kirchen und Dome war wegweisend, sondern die Harmonie und Ausgewogenheit klarer Flächen und Räume. In der Baukunst wie auch in der Geistesgeschichte. Willkommen in der Renaissance!
In den Bauwerken lebte die Antike wieder auf
Wobei wir gleich mit einer Einschränkung beginnen müssen: Die Renaissance in ihrer, sagen wir Urform, existierte wahrscheinlich nur in Italien. Hiermit ist jedoch bei weitem nicht nur die Architektur gemeint. Bauten im Stil der Renaissance wurden im gesamten christlichen Europa errichtet. Vielmehr ist es die konsequente Wiedergeburt (das bedeutet das Wort auf Deutsch) antiker Ideen und Maßstäbe. Leonardo da Vinci beschrieb den vitruvianischen Menschen als Symbol für Symmetrie, Schönheit und Körperbewusstsein; Michelangelo erschuf nicht zuletzt in seinem David ein Abbild griechisch-römischer Perfektion. Raffael und Botticelli distanzierten sich von Heiligendarstellungen und experimentierten lieber mit antiken Themen: Auch die Nacktheit wurde so nach über 1000 Jahren wieder in die abendländische Bildersprache eingeführt.
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