Wie aus einem Hitler-Jünger ein Brückenbauer wurde
Der Jesuitenpater Theobald Rieth zog Lehren aus der Nazi-Barbarei und bemüht sich seit Kriegsende um Ausgleich und Versöhnung. Heute lebt der 85-Jährige in Lohhof
Lohhof/Mindelheim Vor mehr als 50 Jahren ist Theobald Rieth zum Priester geweiht worden. Seit 65 Jahren setzt er sich für Versöhnung und Frieden ein, bringt junge Menschen aus der halben Welt zusammen, wirbt für Verständigung und für die Zivilgesellschaft. Es gab aber auch einen anderen Theobald Rieth. Wie so viele seiner Generation gehörte er zu den Verblendeten der Nazidiktatur. Am liebsten hätte er sich in jungen Jahren der Waffen-SS angeschlossen, die er für eine Elite hielt. Aus Saulus wurde Paulus. 85 Jahre alt wird der Ordensmann heute am 14. April. Aufgewachsen ist er in Limburg an der Lahn. Heute lebt er in Lohhof bei Mindelheim. Wie es dazu kam, später mehr. 1947 schloss er sich den Jesuiten an.
„Ich habe Hitler geglaubt“, erzählt er offen. Sein Vater, zurück aus dem Ersten Weltkrieg, fand erst 1932 Arbeit – Hitlers Arbeitsprogramm sei Dank. So sah Theobald Rieth das damals. Der junge Theobald war mit Hurra der Hitlerjugend beigetreten. Sein Kopf sei voller Naziparolen gewesen. Freiwillig ging er zur Wehrmacht. Zwischen Heldenwahn und Soldatentod schwankte seine Gefühlswelt damals.
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