AfD-Bockbierfest: Draußen lautstarker Protest, drinnen bierselige Parolen
Vor dem Schützenheim in Nassenbeuren protestieren gut 150 Demonstranten gegen Rechtsextremismus, während im Saal etwa gleich viele AfD-Anhänger ein Bockbierfest feiern.
Mit Trillerpfeifen, Sirenen und lauter Musik haben sich am Samstagabend nach Angaben der Polizei gut 150 Demonstrierende auf einer Wiese beim Schützenheim in Nassenbeuren postiert und den Besucherinnnen und Besuchern des dortigen AfD-Bockbierfests einen lautstarken und unmissverständlichen Empfang bereitet. Etliche Gäste waren zu Beginn der Demo aber längst im Haus, weil dem Bockbierfest eine Jahresversammlung der Partei vorausgegangen war. Ihrer Einladung zum "Geheimtreffen" waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Im nahezu vollbesetzten Saal beklatschen sie die Reden der beiden Landtagsabgeordneten Franz Schmid und Christoph Maier, des dritten stellvertretenden Landesvorsitzenden Tobias Teich, der Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy und schließlich des AfD-Kreisrats Johann Wesselak alias Bruder Barnabas.
"Es ist mir ein großes Vergnügen, mal wieder an einem Geheimtreffen teilnehmen zu können", sagte Huy in Anspielung an das Geheimtreffen in Potsdam, bei dem sie dabei war und zusammen mit den anderen Teilnehmern "Tipps" für das erarbeitet habe, was die Partei als "Remigration" bezeichnet. Ein Flyer mit sieben Punkten, wie sie diesen Begriff definiert, liegt neben Informationen zum Partei-Beitritt auf den Tischen aus. "Ich bin dabeigewesen", sagt sie und erntet dafür Bravo-Rufe aus dem Publikum. Dem weiteren Verlauf ihrer Rede folgt es dann allerdings nicht so aufmerksam, wie es sich die Abgeordnete wünschen würde: "Könnten Sie ein bisschen Ruhe geben?", bittet sie. "Das ist für mich ein bisschen irritierend, wenn immer dazwischengeredet wird."
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