Vom Klassenzimmer in den Kuhstall
Grundschüler blicken hinter die Kulissen eines Bauernhofs
Schwaighofen Neun Kilo Mais, 16 Kilo Gras, 300 Gramm Stroh, zwei Kilo Getreideschrot, dazu 100 bis 120 Liter Wasser – all das verputzt eine ausgewachsene Kuh am Tag. Als sie das Futter – bergeweise im Stall aufgetürmt – sehen, staunen die Drittklässler aus Reutti nicht schlecht. Sie haben gestern einen Ausflug auf den Bauernhof von Familie Hafner in Schwaighofen unternommen.
Eingeladen zu diesem Schnupper- und Erlebnistag, der heuer zum achten Mal stattfand, hatten die Landfrauen des Bayerischen Bauernverbands. Und so durften im Kreisverband Neu-Ulm insgesamt über 1150 Kindergarten- und Grundschulkinder auf 17 landwirtschaftlichen Betrieben hinter die Kulissen eines Bauernhofs blicken. „Die Resonanz war noch nie so groß wie heuer“, freut sich Kreisbäuerin Hildegard Mack. Unter dem Motto „Dem Essen auf der Spur“ wolle man den Kindern ein realistisches Bild von der Landwirtschaft vermitteln – in dem Kühe nicht lila sind, die Milch nicht im Supermarkt „wächst“ und wo ökonomisches Denken an der Tagesordnung steht. „Bei einem Vollerwerbslandwirt, der eine Familie ernähren muss, gehört eben auch ein großer Stall mit moderner Technik dazu“, sagt Mack. Wie das aussieht, können die Kinder der 3b gerade mit eigenen Augen verfolgen. Kuh „Kirsche“ betritt gerade die riesige Melkmaschine. Bevor der Roboter anfängt sie zu melken, werden ihre Zitzen automatisch gereinigt. „Das mag sie nicht, deswegen trabt sie unruhig hin und her“, erklärt Landwirt Markus Hafner. Fünf bis zehn Minuten bleibt jede Kuh in der Maschine – und ist anschließend um rund zehn Liter Milch leichter. Zwei bis vier Mal am Tag stattet ein Tier dem Roboter einen Besuch ab.
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