Bürgertheater: Ein großer Abend über und mit Neu-Ulm
Die Uraufführung des zum Stadtjubiläum entstandenen Stückes „Napoleon geht baden“ amüsiert und rührt im Glacis. Bei einer Szene erheben sich die Besucher sogar.
Napoleon ist schuld, ohne ihn gäbe es Neu-Ulm nicht in seiner heutigen Form. Aber noch viele andere beeinflussten die Geschichte der erst 150-jährigen Stadt: Florian L. Arnold hat Episoden der Geschichte Neu-Ulms in ein Bürgertheaterstück „Napoleon geht baden“ gepackt, das – für Zuschauer gratis – im Rahmen des Stadtjubiläums am Wochenende auf der Bühne im Glacis aufgeführt wurde, unter Mitwirkung zahlreicher Laiendarsteller und Neu-Ulmer Vereine. Viel Amüsement, aber zuweilen auch Gänsehaut lösten die Szenen beim Publikum aus und Oberbürgermeister Gerold Noerenberg war am Ende ernstlich ergriffen, wie er sagte. Der Revue-Abend blickt, von Napoleon ausgehend, unter die Schichten der Vergangenheit – wenn auch die letzten 100 Jahre deutlich mehr Szenen gewidmet bekommen als die Anfänge.
Die Hauptdarstellerin beim Bürgertheater braucht kein Mikrofon
Star des Abends ist Marisa Maddaluno, die Julia, die Tochter eines Geschichtsprofessors spielt – eine junge Frau des 21. Jahrhunderts, die mit kaum etwas so wenig am Hut hat wie mit der Geschichte. Das ändert sich ins Gegenteil, als Personen aus der Neu-Ulmer Stadtgeschichte für sie lebendig und spürbar werden – am Ende wird Julia zur Verkörperung der Geschichte Neu-Ulms von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Interessant ist der Moments, als sich Julia in einen jungen Journalisten aus der Vergangenheit (Mark Klawikowski) verliebt und aus der Gegenwart heraus am liebsten in den Lauf der Dinge eingreifen möchte. Doch ihr Vater (Uwe Nepomutzky) weiß natürlich, mit wem der Journalist und Buchdrucker Wilhelm Helb, der die erste Zeitung in Neu-Ulm gründete und ab 1870 seine Druckerei an der Stelle hatte, wo die Neu-Ulmer Zeitung heute noch ihre Redaktion hat, tatsächlich verheiratet war. Maddaluno kann nicht nur toll singen (beeindruckend ihre „Lili Marleen“-Interpretation), sie ist auch unerschrocken und macht unbeeindruckt weiter, als ihr Mikro ausfällt.
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