Das stille Sterben der Schmetterlinge
Weil es immer weniger Insekten gibt, schlagen Umweltschützer Alarm. Denn viele Grünflächen würden zu häufig gemäht, auch in der Region. Was Experten fordern.
Wo Blumen blühen könnten, erstrecken sich nur Wüsten aus zerhackten Pflanzen: Wenn Ralf Schreiber, der Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) im Kreis Neu-Ulm, in diesen Tagen mit dem Fahrrad in der Region unterwegs ist, kocht in ihm der Ärger hoch. „Es könnte so schön sein.“ Ist es aber nicht: Denn aktuell kommen entlang vieler Straßen, Feldwege und Uferböschungen Mäh- und Mulchgeräte zum Einsatz. Zurück bleibt dann häufig nur ein Teppich aus zerhäckseltem Grün – und kein Blümchen steht mehr. Dabei wären blühende Wiesen aus Sicht von Naturschützer Schreiber wichtig: Als Lebensraum für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge. Deren Bestand habe in den vergangenen Jahren rapide abgenommen. Vielerorts schlagen Imker und Umweltschützer deshalb Alarm. Auch im Landkreis Neu-Ulm, wo nach ihrer Einschätzung im Namen der Landschaftspflege durch Kommunen und Behörden viel zu viel gehäckselt wird. Der Appell lautet: Sähen statt mähen.
Ist die Mulchmaschine gefahren – sie mäht und zerkleinert das Grüngut gleichzeitig – bleibt häufig nicht viel Leben zurück: „Falter, Eier, Raupen – alles wird getötet“, kritisiert Wolfgang Gaus, der Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft für den Neu-Ulmer Lebensraum (GAU). Und fügt hinzu: „Das ist katastrophal.“ Für Kopfschütteln sorge bei ihm, dass momentan zwar überall „vom großen Insektensterben“ gesprochen werde – aber offenbar niemand bereit dazu sei, etwas dagegen zu unternehmen. Und beispielsweise mehr Flächen mit Wiesenblumen zu bepflanzen. Einen Grund dafür verortet Biologe Gaus bei den Kosten: Nach Auffassung vieler Verantwortlicher sei es günstiger, regelmäßig zu mähen. Doch es gebe Gegenbeispiele.
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