Der richtige Impuls kommt niemals zu spät
Neu-Ulm/Ulm Reglos sitzt er auf seinem Holzstuhl an der weißen Wand. Doch die Ruhe trügt. Seine Augen sind hellwach, verfolgen jede Bewegung auf der Tanzfläche. Heute jedoch hat Nik Schölzel keine Kamera dabei. Als stiller Betrachter des ersten kompletten Probedurchlaufs der neuen Tanzperformance von Domenico Strazzeris Strado Compagnia Danza prägt er sich auf einer Neu-Ulmer Probebühne die bereits ausdrucksstarken, aber noch unfertigen Bewegungsbilder ein, die am 30. Dezember im Ulmer Stadthaus Premiere haben. Bei der Hauptprobe im Stadthaussaal wird Nik Schölzel dann aus allen Positionen heraus fotografieren und anschließend in seinem Neu-Ulmer Studio bearbeiten. "Ästhetik" hat er, der einer der Hausfotografen des Theaters Augsburg ist, sich als Zielvorgabe nicht nur im kulturellen Bereich, sondern auch als erfolgreicher Werbefotograf zu einem Grundsatz gemacht.
Im Moment hat Nik Schölzel eine kleine Verschnaufpause, die keine Durchhänger erlaubt. Nach aufwendigen Produktionen muss das Studio aufgeräumt, die fotografische Ernte am Computer nachbearbeitet und sortiert werden. Auf einer Kommode in der Ecke bilden jede Menge Markenkameras ein Spalier der Nostalgie: Eine Minolta 700 ist darunter. Schölzel hat noch in der Zeit der Farbfilme und Dias seine Lehr- und Wanderjahre begonnen. Im digitalen Zeitalter ist sein mehrräumiges Studio, das er vom Neu-Ulmer Fotografen und väterlichen Freund Siegfried Mühlensiep übernommen hat, mit einem eigenen Server ausgestattet.
Ein Schreibtisch, voll beladen wie die Werkbank eines Tüftlers: Kabel, Klebeband, Spiegel, Scheren. Fürs detailgenaue Arbeiten am Objekt baut sich Schölzel seine Konstruktionen. Im Regal dümpelt ein Fläschchen mit einer Spezialmischung, die er zur Herstellung von Tropfen für taufrisch blinkende Biergläser einsetzt. "Für mich ist Fotografieren Handwerk", sagt Schölzel. Und das dient auch dazu, sich verrückte Sachen auszudenken.
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