Die Kannibalen des Kaisers
Illertissen Kannibalen sind in der Rechtsgeschichte die absoluten Exoten unter den Verbrechern. Allerdings gab es einmal eine Zeit, da lebten Tausende von Menschenfresser auf deutschem Territorium. Das ist gerade mal ein gutes Jahrhundert her: Damals zählten die Inseln von Deutsch-Neuguinea zum Kaiserreich. Die eingeborenen Untertanen von Wilhelm I. und seinem Enkel, dem zweiten Wilhelm, hatten zuweilen Speisegewohnheiten, die von der Kolonialverwaltung mit Schaudern registriert und entsprechend bekämpft wurden.
"Bei uns gilt so etwas als barbarisch und wild, doch für die Menschen dort war das völlig selbstverständlich, die dachten sich nichts dabei", sagte Dr. Simon Haberberger. Salopp gesagt könnte man sein Hobby als "Kannibalismus" bezeichnen, doch das wäre nicht angemessen. Er betrachtet die Dinge mit der nötigen wissenschaftlichen Distanz: Haberberger ist promovierter Historiker und Lehrer für Deutsch und Geschichte am Kolleg der Schulbrüder und promovierter Historiker. Seine Doktorarbeit schrieb er 2003/2004 über "Kolonialismus und Kannibalismus" - ein Thema, mit dem sich bis dahin noch niemand recht befasst hatte.
Deshalb durfte er sein Expertenwissen kürzlich auch vor einem Millionenpublikum darstellen. Im dritten Teil der ZDF-Dokumentation "Das Weltreich der Deutschen - Abenteuer Südsee" kommentierte er fachkundig einen Abschnitt der deutschen Geschichte, der ziemlich exotisch ist und das macht für Haberberger auch einen Teil der Faszination dieses Themas aus.
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