
Ist ein Siegelring noch zeitgemäß?
Zum Ende ihrer Amtszeit werden Stadträte für ihren Dienst ausgezeichnet. Doch über das Geschenk wird noch gestritten
Stadträte engagieren sich sehr für ihr Ehrenamt – und das soll auch gewürdigt werden. Seit vielen Jahren geschieht dies in Senden durch einen Siegelring, der als Abschiedsgeschenk an ausscheidende Stadträte überreicht wird. Bürgermeister Raphael Bögge sagte in der jüngsten Sitzung des Stadtrats, dass drei Betroffene diese Siegelringe nicht möchten. Soll das Geschenk also abgeschafft werden? Mit dieser vermeintlich einfachen Frage beschäftigte sich der Stadtrat.
Anton Leger (BiSS) kann aus Erfahrung berichten. „Ich habe bereits das Glück, einen Siegelring im Haus zu haben“, sagte er. Der Ring sei jedoch viel zu „unkommod“, um ihn zu tragen – und das Siegeln sei damit leider auch nicht möglich, das Wappen sei zu tief eingefräst. „Wir brauchen was Vernünftiges“, sagte er. Der Meinung war auch Edwin Petruch (Freie Wähler). „Eine Urkunde und eine Flasche Wein zum Abschied sind definitiv zu wenig“ , sagte er. Man benötige etwas Bleibendes, einen „adäquaten Ersatz“. Sein Antrag: Die Stadtverwaltung solle zwei alternative Geschenke ausarbeiten. „Die Stadträte können ja auch Vorschläge einsenden“, so Heinz-Peter Ehrenberg (Grüne). Eine Team-Arbeit also. Walter Wörtz (CSU) plädierte für ein moderneres Geschenk. „In Zeiten von Laptops, wo Leute nicht mehr mit dem Füller und schon gar keine Briefe mehr schreiben, ist der Siegelring ein Witz.“ Etwas Nützliches sei besser, etwa eine Uhr mit dem Sendener Wappen oder eine Anstecknadel. Das befürwortete Regina Rusch (SPD) überhaupt nicht. Eine Anstecknadel bekomme man bei jedem Anlass, das sei viel zu gewöhnlich. Der Siegelring aber sei besonders. Georg Schneider (SPD) wies vor allem auf den ideellen Wert des Geschenks hin, doch Ehrenberg war der Ansicht, dass das 330 Euro teure Stück nicht mehr passend sei. „Ich habe den Ring aufgrund seiner Größe und Masse ja immer als Schlagring bezeichnet“, sagte er. Primus Schmid (CSU) sagte, er sei da „emotionslos“ – war aber nicht meinungslos. „Irgendwann werden ihn die Enkel bewundern“, prophezeite er. Er besitze bereits aus früheren Generationen eine goldene Uhr, die er sehr in Ehren halte. Der Siegelring solle bleiben.
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