Ulm: Fahnen im Münster erinnern an die Reformation

Die Ausstellung „Lichte Weite“ von Verena Könekamp eröffnet im Ulmer Münster. Was die Künstlerin bei der Reformation besonders fasziniert hat.

„Lichte Weite“ lautet der Titel der Ausstellung von Verena Könekamp, die heute, Freitag, im Ulmer Münster eröffnet wird. Die Textilkünstlerin aus Plochingen (Landkreis Esslingen) greift das Raum-Erleben der Menschen zur Zeit der Reformation wie heute auf. Intensiv hat sich Könekamp im Vorfeld der Ausstellung mit der Ulmer Reformationsgeschichte beschäftigt.

Fasziniert hat die Künstlerin die Reformationsabstimmung. Im November 1530 wurden in der Freien Reichsstadt Ulm Patrizier sowie die Mitglieder der Zünfte in Sachen des Glaubens befragt. Seine Stimme abzugeben, war damals nicht ungefährlich, denn Ulm war als Freie Reichsstadt unmittelbar dem Kaiser unterstellt. Die Befragung ist freilich nur als Vorläufer moderner Bürgerentscheide anzusehen, denn weder Frauen noch Arme durften ihre Stimme abgeben. Gleichwohl ist die Abstimmung ein Meilenstein: Die Bürger stimmten mit überwältigender Mehrheit für die Einführung der Reformation in der Stadt.

Neu-Ulm Ulm Münster