"Hunderunde" in der Kritik
Roggenburg/Buch (ml/sps) - Mit schweren Geschützen geht Buchs Bürgermeister Roland Biesenberger gegen die "Hunderunde" vor. Dieses Eindrucks kann sich Herbert Poidinger nicht erwehren. Er spricht von "Großwildjagd" auf Hunde und deren Besitzer im Bucher Ried. Der Roggenburger ist Initiator des Treffens, dem sich seit Jahren am Sonntagvormittag jedes Mal zwischen zehn und 15 Teilnehmer aus dem gesamten Umkreis anschließen. Die "Hunderunde" geht oft vom Freibad in Weißenhorn aus, von der Schießanlage in Hegelhofen oder vom Lidl-Markt, seit einiger Zeit findet sie aber auch im Bucher Ried statt. Und dort sind freilaufende Hunde unerwünscht, wie Bürgermeister Biesenberger in der jüngsten Marktratssitzung erklärte. Bürger hätten ihm gemeldet, dass von solchen Tieren Jagd auf Wild gemacht wurde. Sowohl Landwirte wie Jagdpächter sehen solche Treffs mit großer Skepsis, sagte er, da sich bei den Rudeln sehr bald ein Leithund herausbildet, dem die anderen dann bei einer Hatz auf Wild folgen. Zudem hätten Grundstücksbesitzer Bedenken wegen der Verkotung, unter Umständen sogar mit Wurmbefall. Der Bürgermeister rief dazu auf, sich von den Hundebesitzern die Personalien geben zu lassen oder sich ihr Autokennzeichen zu merken. Sollte es dabei Schwierigkeiten geben, empfahl er, sofort die Polizei zu rufen. Seiner Einschätzung nach sei das Rudel frei laufender Hunde kaum zu kontrollieren. Das Landratsamt habe mitgeteilt, dass Jäger frei laufende Hunde, die Wild hetzen und auch auf Kommando nicht zu ihrem Besitzer zurückkehren, erlegt werden dürften.
Herbert Poidinger weist die Vorwürfe des Bucher Bürgermeisters zurück. Er sieht darin einen Aufruf zur Hetze gegen Hundebesitzer. "Herrn Bürgermeister Biesenberger dürfte bekannt sein, dass Personalien nur befugten Amtsträgern ausgehändigt werden dürfen", so Poidinger. Er zitiert den Artikel 42 Absatz 2 des bayerischen Jagdgesetzes, nach dem Hunde als wildernd gelten, wenn sie erkennbar dem Wild nachstellen und dieses gefährden können. "Nur dann darf der Jäger Hunde töten", unterstreicht Poidinger. Am 14. Dezember, an dem sich der vom Bürgermeister geschilderte Fall zugetragen hatte, sei in keinster Weise ein Wild gefährdet gewesen. "Als ein Hase vor uns aufsprang, waren von 25 Hunden die meisten an der Leine oder abrufbar, außer zwei Hunde, die dem Hasen hinterhersprangen. Diese beiden Hunde bewegen sich in der Gewichtsklasse zwischen 45 und 55 Kilo. Das ist, als wenn ein Schwergewichtsboxer einem Leichtathleten hinterherspringt. Von einer Gefährdung des Hasen also keine Spur", berichtet Poidinger. Zu der Einschätzung des Bürgermeisters bemerkt er, dass von den immer wechselnden Hunden, die in der Runde teilnehmen, sich innerhalb von zwei Jahren kein Leithund herausgebildet habe. Es handle sich nicht um ein Rudel, das zusammenlebt. Somit sei auch kein Leittier vorhanden, dem die Hunde zur Hatz folgen.
Zum Vorwurf des Wurmbefalls meint Poidinger, dass die Hunde alle im Haus leben und selbstverständlich regelmäßig entwurmt werden.
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