Im Takt der Theatertage
Für das baden-württembergische Bühnenfestival hat sich das Haus herausgeputzt und ein bisschen umgebaut. Bei der Eröffnung gibt es Lob für das Format – und auch die Stadt.
Lila Luftballons zieren die gelben Straßenbahnbau-Absperrungen, und türkisfarbene Schrift über dem Eingang des Theaters Ulm feiert in Großbuchstaben die „Theatertage“. In Ulm findet zehn Tage lang ein Großereignis der baden-württembergischen Theaterszene statt, das alle zwei Jahre veranstaltete Treffen der festen Theater im Ländle. 30 Häuser sind mit Produktionen zu Gast, darunter 13 Kinder- und Jugendtheater. Das Theater Ulm hat sich für die Gäste herausgeputzt, nicht nur von außen. Im unteren Foyer lädt ein Festival-Café in passendem Türkis die Besucher ein; den Garderoben gegenüber bitten Regisseurin Ana Zirner und Martina Missel von „Satellit Produktion“ im „Laboratorium für polyphone Zukunft“ Menschen für ein Recherche-Projekt zu Gespräch und selbstgemachter Zitronenlimo.
Fußbodenmarkierungen im ganzen Theater leiten die Besucher zu den Zielen, die sie suchen. Zirner und Missel, positioniert nah am Eingang, merken den Besucherandrang am stärksten. „Wo ist die Kantine? Wo sind die Toiletten?“, werden sie gefragt. „Das ist lustig. Die Leute meinen, wir seien hier vom Theater!“, stellt Ana fest, die die Besucher freundlich duzt und Auskunft gibt, wo sie sich auskennt. Ihre eigene Zielsetzung ist jedoch das Sammeln und Nachspielen von lokalen Ulmer Traditionen – vom Fischerstechen bis zur türkischen Hochzeit. Etwa jeder zweite Ulmer sei kein „Biodeutscher“, sagt sie; tatsächlich hätten aber etwa 60 Prozent der Menschen in Ulm Migrationshintergrund, wenn man die Auswirkungen des Geburtsortprinzips berücksichtigt. „Wir wollen die Leute einladen, ihre Traditionen zu erzählen.“ Aus den Geschichten will das Künstlerkollektiv den Entwurf einer neuen Tradition gestalten. Uraufführung dessen wird am 4. November dieses Jahres sein.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.