Klassik im Kornhaus: So etwas hört man in Ulm ganz selten
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller bietet mit dem Württembergischen Kammerorchester ein Weltklasse-Konzert. Schuld an ihrem Auftritt war der Ausfall einer anderen Sängerin.
Die Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller war – kurzfristig eingesprungen für die erkrankte Kollegin Christina Landshamer – als Ersatz für die Solo-Partien beim vierten Saisonkonzert des Württembergischen Kammerorchesters angekündigt. Das Wort „Ersatz“ jedoch wäre grundfalsch: Sowohl das WKO selbst als auch seine Gäste sind hochkarätig. Was Müller jedoch bot, ging weit über das hinaus, was man in Ulm sonst musikalisch erleben kann: Eine traumhaft schöne, vibratofreie Stimme, gleichzeitig kraftvoll wie unbeschreiblich zart und weich, ein Auftritt voll Seele, der im Kornhaus zu nicht enden wollendem Applaus führte.
Verdient hätte Müller nicht ein begeistertes, aber nur drei viertel gefülltes Kornhaus, sondern ausverkauftes CCU: Die 33-jährige lyrische Sopranistin, die 2016 dem Ensemble der Bayerischen Staatsoper in München entwuchs, 2017 an der Mailänder Scala und der New Yorker Metropolitan Opera debütierte und im Juni ihr Debüt am Londoner Royal Opera House Covent Garden feiern wird, erobert derzeit die renommiertesten Bühnen der Welt. Mit Arien aus Mozarts „Figaros Hochzeit“ beglückte sie das Publikum im Kornhaus und gab einen Vorgeschmack dessen, wie sie die Rolle der Susanna in Covent Garden (unter der Leitung von Sir John Eliot Gardiner) gestalten wird: ohne gefühliges Pathos, in makelloser Tongebung, aber intelligent und hingebungsvoll eingefühlt in die Rolle. Müller sang, als sei der Ulmer Auftritt mit den „Heilbronnern“ ein lang vorbereiteter Abend. Wunderschön nach den „Figaro“-Arien der Susanna und der Contessa auch Mozarts 15-minütige Konzertarie „Ah lo previdi“.
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