Milchbauern protestieren vorm Münster
Preis pro Liter deckt Kosten nicht
Der „Tag der Milch“ des Kreisbauernverbandes Ulm-Ehingen auf dem Ulmer Münsterplatz hat viele Facetten: Während am Stand der Milchwerke eher das Marketing für die seit April im großen Stil vermarkteten neuen Bio-Joghurts im Mittelpunkt steht, geht es auch um die Sorgen und Nöte der Bauern. „Schleuderpreise des Lebensmitteleinzelhandels zerstören die bäuerliche nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln“, steht auf einem Banner des Kreisbauernverbandes. Dessen Vorsitzender Ernst Buck zieht in diese Kritik auch Bio-Produkte mit ein. Denn wenn ein Bio-Joghurt nur fünf oder zehn Cent mehr koste als einer mit Milch aus konventioneller Landwirtschaft, müssen man schon genau hinschauen. Und allzu oft stehe dann im Kleingedruckten „mit Milch aus EU-Ländern“ oder sogar „Nicht-EU-Ländern“. Durch lange Transportwege werde der nachhaltige Ansatz eines Bio-Produkts konterkariert. Für Bio-Milch nicht nur aus einem EU-Land, sondern der Region steht Karl-Eugen Kühnle, der Landesvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Milchviehalter. 70 Kühe leben auf seinem Betrieb direkt in Ulm-Unterweiler. Der derzeitige Milchpreis von 48 Cent pro Liter Bio-Milch könne nicht seine Kosten decken. Nie mussten die Verbraucher einen geringeren Einkommensanteil für Nahrungsmittel ausgeben als heute. Die Interessen der Erhaltung einer bäuerlichen Struktur blieben aber auf der Strecke. Mit großen Investitionen in seinen will der 50-Jährige sich deswegen zurückhalten, bis klar ist, dass die Milchwirtschaft vielleicht auch eines seiner beiden Kinder eine Zukunft bieten könne. Eine reformierte Marktordnung müsse dafür Sorgen, dem Ziel eines Gleichgewichts von Nachfrage und Angebot näherzukommen.
Kreisbauernverband-Chef Buck sieht auch die großen Einzelhandelsketten in der Pflicht. „Wir brauchen sie“, sagt der Holzkircher. Doch ein sich ständig ändernder Kennzeichnungsdschungel fordere den Bauern oftmals unsinnige Investitionen ab. (heo)
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.