Nach Großfeuer: Rotes Kreuz greift Kreisbrandrat an
Noch qualmen auf dem Gelände des Illertisser Kühlhauses, wo ein Großfeuer viele Millionen Euro Schaden angerichtet hat, die Glutnester. Und schon wird massive Kritik an der Leitung des Einsatzes durch Kreisbrandrat Alfred Raible laut. Helfer des Roten Kreuzes sind stinksauer: "Die Zusammenarbeit zwischen Rotem Kreuz und Feuerwehr war mehr als dürftig. Eine ordentliche Einsatzleitung hat nicht bestanden."
Mit Informationen habe Kreisbrandrat Raible "leider gegeizt", was bei einem solchen Fall durchaus schlimme Konsequenzen haben könne. Dass zeitweise die Gefahr bestand, dass hochgefährliches Ammoniak aus der Kühlanlage austritt, habe das Rote Kreuz "zufällig aus dem Feuerwehrfunkkanal" erfahren müssen, sagt Klose. Nur so habe das Rote Kreuz die Alarmstufe erhöhen und weitere Einsatzkräfte in Bereitschaft versetzen können.
Insgesamt rund 30 Rotkreuz-Kräfte seien direkt vor Ort im Einsatz oder in Bereitschaft im Hintergrund gewesen - jeder Einzelne hoch motiviert zu helfen. Doch Kreisbrandrat Raible habe das Rote Kreuz regelrecht ignoriert, klagen die Retter. Das Angebot des Roten Kreuzes, Verpflegung für die nach stundenlangem Einsatz erschöpften Feuerwehrleute zu besorgen, habe Raible zunächst barsch zurückgewiesen. Die Feuerwehr kümmere sich selbst um Essen, habe Raible den Rotkreuzhelfern beschieden, passiert sei aber nichts. Laut Robert Douglas, Leiter der Rotkreuzwache Illertissen und ebenfalls beim Kollmer-Brand als Retter vor Ort, habe Raible gesagt, "es gebe Wichtigeres". Als Rotkreuz-Männer versucht hätten, Mitarbeiter des Kühlhauses weg vom gefährlichen Rauch zu bringen, seien sie regelrecht vertrieben worden, sagt Douglas. Von "Konfusion" rund um den Brandherd ist die Rede, Absprachen hätten nicht funktioniert. Peter Klose berichtet, dass auch unter den Führungskräften der Feuerwehr "ein sehr gereizter Ton" geherrscht habe. Insgesamt, so Klose, sei sein Eindruck gewesen, dass Raible nach dem Prinzip "das ist mein Feuer, das löschen wir allein" verfahren sei. Dieses Prinzip passe nicht in die heutige Zeit. "Wir werden in unserem Bericht für das Landratsamt Neu-Ulm die Missstände deutlich ansprechen", sagt der Rotkreuzmann.
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