Nachtromantik und üppiges Chor-Bankett
Musiker meistern die „Graner Messe“ von Franz Liszt mit Bravour
Die „Schwörkonzerte“ hatten immer musikalische Schwergewichte im Angebot – gerne wird man sich da zum Beispiel an die Bruckner-Aufführungen im Ulmer Münster erinnern. Auch das diesjährige Schwörkonzert als Bestandteil der „Reger“-Konzertreihe bot alles auf, um sich unvergessen zu machen.
Den größten Anteil daran dürfte wohl die Aufführung der enormen „Graner Messe“ von Franz Liszt sein, die mit der Wiblinger Kantorei (Einstudierung Albrecht Schmid), dem Petruschor Neu-Ulm (Einstudierung Oliver Scheffels), Motettenchor der Münsterkantorei und dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm unter Leitung von Friedemann Johannes Wieland im Münster zur Aufführung kam. Als die klassizistische Basilika der Stadt Gran (ungarisch: Esztergom) entstand, erhielt Liszt 1855 vom Ungarischen Kardinalprimas den Auftrag, zur 1856 anstehenden Einweihung eine „Missa solemnis“ zu komponieren. Liszt, der das gleichnamige Werk Beethovens immer bewundert hatte, setzte seine Messe mit keineswegs sparsamen musikalischen Mitteln um: Orchester, großer Chor und Solisten, dazu eine kraftvolle Bläser- und Schlagzeugbesetzung einschließlich Tamtam sowie Harfe und Orgel. Die Graner Festmesse mit ihrem Klang zwischen geistlichem Werk und pathetischer Staatsmusik sei, so sagte Liszt selbst, weniger komponiert als vielmehr „gebetet worden“. Das „Kyrie“ leitet ein, ein sich immer weiter steigernder Hymnus, nach dem eine weitere dramaturgische Verbreiterung der Messe kaum denkbar erscheint. Und doch: Das folgende „Gloria“ wie auch das „Credo“ übertrafen den Glanz des an sich schon opulenten Kyrie.
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