Hochzeitsmesse in Neu-Ulm: Mit Spitze und Cocktail zum Traualtar
Etwa 80 Aussteller zeigen bei der Hochzeitsmesse in der Ratiopharm-Arena Trends rund um den schönsten Tag im Leben. Nur Torten sind diesmal Mangelware.
Zwei Freundinnen stoßen auf der Hochzeitsmesse „Verliebt. Verlobt. Verheiratet“ am Stand des Attenhofener Landhotels „Neumaiers Hirsch“ mit Probe-Cocktails an: Soll der perfekte Drink für den Junggesellinnen-Abschied knallrot sein oder lieber giftgrün, rot wie die Liebe als alkoholhaltiger „Sex on the Beach“ oder eben grün wie die „Grüne Witwe“, nach der der Gastronom Robert Neumaier den alkoholfreien Cocktail genannt hat? Die beiden jungen Frauen sind noch unentschlossen. Fest steht nur: Die Cocktailmaschine, die man sich in Neumaiers „Genuss Pur“ für 280 Euro leihen kann, steht ganz oben auf der Wunschliste für die Party vor der Hochzeit.
An aufwendig gestalteten Ständen informierten sich am Wochenende in der Ratiopharm-Arena Brautpaare und Bräute, Brauteltern und einfach nur Neugierige zwei Tage lang über die neuesten Trends für die perfekte Hochzeit 2019 oder auch schon 2020 – denn so weit voraus muss man manche Location buchen. An Gaststätten und Hotels zum Feiern – ob regional oder in einer Event-Lodge im Tannheimer Tal - gab es bei der Hochzeitsmesse ein riesiges Angebot. Fehlanzeige dagegen herrschte – außer einer Variante aus Eis – bei Hochzeitstorten. Es sei schwierig, Konditoren auf die Messe zu bringen, erklärte Tobias Rocholl, der die „Verliebt. Verlobt. Verheiratet“ gemeinsam mit Michael Karg auf die Beine stellte. Die Hersteller der kreativ und oft personalisiert gestalteten, kunstvollen Backwerke sind zum Teil monatelang im Voraus gebucht.
Was die Aussteller in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm zeigen
80 Aussteller präsentierten in der Arena bei kuscheliger Hintergrundbeleuchtung nahezu alles, um die Hochzeit zum perfekten Tag werden zu lassen – von der Kinderbetreuung bis zur weißen Kutsche, von der manch ein Paar träumt. Eine große Auswahl an Ringen und Schmuck zeigten Juweliere aus der Region; Fotografen, Hochzeitsredner, Tanzschulen, DJs und Live-Sänger und Deko-Anbieter, Anbieter von Hochzeitsautos und Zauberer Manuel Sanchez schufen eine vielfältige Palette an Angeboten.
Was aber wäre ein Hochzeit ohne den eigentlichen Hingucker, das Kleid der Braut? Wie im Vorjahr ist die spektakuläre Rückenansicht nach wie vor im Trend, sieht man vor allem in der Kirche doch die Braut meist von hinten. Im Trend, verrieten die Anbieter, liegt in diesem Jahr vor allem das tief und schmal gezogene Dekolleté, bisweilen bis fast zum Bauchnabel reichend und oft unterlegt mit hautfarbenem Tüll. Viele Kleider für die schlanke Braut verhüllen die Taille nur mit zarter Spitze, sodass die Haut durchschimmert – wahlweise hauchdünn unterlegt, perlenbesetzt oder eben „pur“. Die ganz mutige Braut kann inzwischen sogar zum bauchfreien Modell greifen. Sein teuerstes Modell zeigt Hafiz Zor, der mit seiner Frau Nilay in Ulm ein Brautmodengeschäft betreibt: Kleid und Schleppe sind von Hand mit echten Straußenfedern besetzt. Angesichts solcher Pracht muss sich auch der Bräutigam edel kleiden – vom klassischen Dreiteiler über den grauen Leinen-Knitter-Dreiteiler im Landhausstil bis zum Trachten-Outfit reichte das umfangreiche Angebot. Der Bräutigam, der auffallen will, greift zur orangefarbenen Fliege mit aufgedruckten roten Schleifchen, die – bei perfekt gebundener Fliege – wie Herzchen wirken.
Weitblick über die Hochzeit hinaus bewies ein Fertighaus-Hersteller an seinem Stand, der die Liebe als mächtigen Baustoff anpries – so das Brautpaar über einen Bauplatz und den nötigen finanziellen Hintergrund verfügt.
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