
Ulm
Neue Stiftung kämpft gegen Kinderarmut

Die Kinderstiftung hilft Bedürftigen in der Region. Möglich macht dies eine Millionen-Spende dreier Geschwister aus Südamerika.

Gegründet wurde die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller bereits vor einem Jahr. Jetzt legt sie mit ihrer Arbeit richtig los. Kein Kind soll in Armut aufwachsen, lautet das wichtigste Ziel der neuen Stiftung. Deshalb unterstützt sie benachteiligte Kinder und Jugendliche aus der Region im Alter bis zu 17 Jahren. Schwerpunkte sind die Bereiche Bildung, Kultur, Gesundheit und Sport. Die Geschäftsführung hat die Caritas Ulm übernommen. Ermöglicht wurde die Stiftung durch eine großzügige Spende im siebenstelligen Bereich.
Wie Wirtschaftsprüfer Jörg Waiblinger vom Kuratorium der Stiftung mitteilte, handelt es sich bei den Stiftern um zwei Schwestern und ihren Bruder, die in der Region aufgewachsen sind und heute in Südamerika leben. Die vermögenden Leute sind über 70 Jahre alt und kinderlos – daher kam vor einiger Zeit bei ihnen der Wunsch auf, über eine Stiftung Gutes in ihrer Heimat zu bewirken. Erst stellten zwei Geschwister jeweils eineinhalb Millionen Euro zur Verfügung, später legte eine Schwester noch eine Million drauf. Dazu kam eine Zustiftung der Caritas. So bilden heute 4,1 Millionen Euro den Grundstock der Kinderstiftung. Nähere Einzelheiten zu den Stiftern wollte Waiblinger nicht nennen, da die Geschwister Wert darauf legten, anonym zu bleiben.
Das Geld ist so angelegt, dass nach Abzug der Verwaltungskosten 60000 Euro im Jahr zur Verfügung stehen. Von den Erträgen wird die halbe Stelle von Stiftungsreferentin Annabelle Graulle bezahlt, der Rest fließt in gemeinnützige Zwecke – das Kuratorium arbeitet ehrenamtlich. Das Geld wird zum Teil für Einzelfallhilfen verwendet – die Stiftung leistet also Direkthilfe für in Not geratene Kinder und Jugendliche, wenn beispielsweise Geld für Kleidung, Klassenausflüge, Schulmaterial, Musik- und Sportunterricht oder die passende Brille fehlt. Die Erträge fließen aber auch in bestehende Projekte anderer Akteure, mit denen die Vertreter der Stiftung in den vergangenen Monaten in intensiven Kontakt getreten sind. Beispiele sind:

Der Arbeitskreis Ausländische Kinder und das Interkulturelle Kinderhaus Ulm, die ein Ferienprogramm für Schulkinder mit und ohne Migrationshintergrund in der Ulmer Oststadt anbieten.
Das Projekt „Lernpaten und außerschulische Hausaufgabenbetreuung“ des Familienzentrums Neu-Ulm. Ehrenamtliche unterstützen dabei benachteiligte Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren mit einem besonders hohen Förderbedarf.
Das Netzwerk „Frühe Hilfen“ der Stadt Ulm. Das Gruppenangebot hilft Müttern mit Kleinkindern in der Gemeinschaftsunterkunft Römerstraße in Ulm, wo Flüchtlinge und Asylsuchende unter belastenden Bedingungen leben.
Geschäftsführerin Alexandra Stork, die zugleich Regionalleiterin der Caritas Ulm ist, betont, dass die neue Kinderstiftung nicht in Konkurrenz zu den vielen bereits bestehenden Einrichtungen treten will, die Kindern und Jugendlichen helfen – sie sieht sich vielmehr als Teil eines Fördernetzwerkes in der Region und will einen Beitrag dazu leisten, Versorgungslücken zu schließen.
In Zukunft will die Kinderstiftung auch eigene Projekte ins Leben rufen, um die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Dazu soll aber erst ein Beirat mit Experten gegründet werden.

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