Performancekunst: Die Neu-Ulmer Putte stellt die Frage nach dem Recht
Plus Mit „Care to be“ veranstaltet der Projektraum „Putte“ eine Reihe, die Recht, Gesellschaft und Gesellschaft spürbar macht
Als die Frau unter der Last fast einzuknicken droht, erschöpft vom Schwenken der überlebensgroßen Fahnenstange, im Kampf gegen Wind und Fliehkräfte, da erbarmt sich eine Frau. Die Passantin sieht, wie die Fahnenträgerin mit dem viel zu großen Banner ringt. Sie eilt zur Hilfe. Doch ein Mann kommt ihr zuvor, hält sie davon ab. Axel Städter, Kunsthistoriker und Vorstand des Vereins „Putte“, erklärt ihr freundlich: Das ist Performance-Kunst. Dieser Kampf ist so gewollt. Vor dem Neu-Ulmer Rathaus ringen also zwei Menschen, immer wieder abwechselnd, mit der Fahne. Sie tragen die Aufschrift wie eine Botschaft: „Du hast recht“. „Dieser Satz, dieser Ort, dieser Kampf, das passt alles wunderbar zusammen“, sagt Carolina Pérez Pallares. Sie leitet mit Städter die „Putte“, den kleinen Projekt-Kunstraum der Stadt, und hat diese Performance kuratiert. „Care to be“ heißt die mehrteilige Projektreihe. Städter erklärt, worum es geht: „Was stellen wir uns unter Gemeinschaft vor? Wo befinden sich die Grenzen einer Gemeinschaft? Wann gehöre ich dazu, wann nicht und wieso?“
Der Aktions-Kunstraum Putte fragt: Was macht Gesellschaft aus?
Wer eine unangenehme Debatte reibungslos beenden will, oder tatsächlich seinen Standpunkt ändert, der sagt diesen Satz: „Du hast recht.“ Bei der Aktion von Lotte Lindner und Till Steinbrenner geht es aber um eine fundamentale Botschaft, die auch in diesen drei Worten steckt: Du hast recht. Du hast Rechte. Dass das Banner viel zu groß ist, um die gewichtige Botschaft mit einem einzigen Schwung überhaupt lesbar zu machen – das ist Teil des Konzepts, erklärt Städter, der seit zwei Jahren den Aktionsraum leitet.
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