
Mit dem Bischof zur Mutter Gottes

Rund 2500 Besucher sind gestern zum großen Gebetstag nach Marienfried gekommen. Am gestrigen Sonntag fand die feierliche Messe mit Konrad Zdarsa aus Augsburg statt.
Ein kurzer Regenguss am Morgen, dann lachte der Himmel wieder freundlich über Tausende von Gläubigen, die am Sonntag zum großen Gebetstag nach Marienfried gekommen waren. Die Glaubensveranstaltung in der Gebetsstätte bei Pfaffenhofen hatte bereits am Samstagabend mit etwa 900 Christen begonnen, die nach dem abendlichen Eröffnungsgottesdienst bei Einbruch der Dunkelheit in einer Lichterprozession durch den Gebetspark gezogen waren. Auch am frühen Sonntagmorgen und nach der feierlichen Messe mit Augsburger Bischof Konrad Zdarsa gab es für die Gläubigen Gelegenheit zu Andacht und Gebet.
Der diesjährige Gebetstag stand unter dem Leitspruch: „Mit Maria die Schwelle der Hoffnung überschreiten“. Bischof Zdarsa war es in seiner Predigt wichtig, dem Leitthema noch das Wort „für“ hinzuzufügen. „Katholisch sein heißt nicht, gegen etwas sein, sondern aus der Fülle zu leben“, betonte er mehrfach. Er mahnte zu Toleranz und Frieden und bat die Gläubigen, füreinander da zu sein und einzustehen. „Der geringste Einsatz füreinander vor Gott hat für ihn unendlichen Wert“, sagte Zdarsa.
Doch nicht nur das Füreinander, auch das Miteinander steht beim Gebetstag für die Gläubigen im Fokus. Nach Schätzung von Marienfried-Direktor Clemens Maria Henkel waren es rund 2500 Besucher, die am Sonntag die Gelegenheit zur gemeinsamen Glaubenserfahrung in der Gebetsstätte suchten. Eine davon war Celina aus Brasilien. Die 18-jährige ist derzeit zu Besuch bei ihrer Großmutter in Pfaffenhofen. Die Gelegenheit, den Gebetstag mitzuerleben, hat die junge Frau gerne genutzt. „Gestern war ich schon bei der Heiligen Messe und danach bei der Lichterprozession“, erzählte sie. Bis halb zwölf sei sie in der Gebetsstätte geblieben – um am Sonntagmorgen zum Festgottesdienst zurückzukehren. „Die Predigt von Bischof Zdarsa war für uns besonders interessant“, erklärte ihre Patentante Angelika aus Gerlenhofen. Die gläubige Katholikin ist eine regelmäßige Besucherin des Gebetstags. Sie genieße die Atmosphäre. „Das ist gut für die Seele und ich freue mich, dass ich hier immer Freunde treffe.“ Auch ihre sechsjährige Tochter Kristina ist gerne nach Marienfried mitgekommen.
An den verschiedenen Ständen auf dem Marienfried-Gelände drängten sich nach dem Gottesdienst die Gläubigen. Dort wurden von christlichen und mariennahen Gruppierungen Devotionalien wie etwa Rosenkränze oder christliche Schriften und Bildnisse angeboten. Am Stand von „Wallfahrt Witzighausen“ verteilte der 21-jährige Simon Informationen zur Wallfahrtskirche im Sendener Stadtteil. Er trägt ein großes Marienbildnis als Tätowierung auf dem Oberarm. Das Bild stellt die „Dreimal wunderbare Mutter“, das Marienbild der Schönstatt-Bewegung dar. Simon gehört der Schönstatt-Mannesjugend an. Marienfried, das zu den Schönstatt-Zentren gehört, besucht der angehende Abiturient regelmäßig. Das Marienbild hat er sich mit 18 stechen lassen: „Das war meine Art das Liebesbündnis zu Maria zu erneuern“, erzählte der junge Gläubige.
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