
"Schatzsucher" plündern auch im Landkreis
Neu-Ulm l kr l Sie kommen im Schutz der Dunkelheit, sie sind technisch hochgerüstet und sie bewegen sich stets am Rande der Legalität - die Rede ist von so genannten Sondengängern. Das sind Menschen, die nachts mit Metalldetektoren über fremde Grundstücke schleichen auf der Suche nach römischen Münzen oder keltischen Bronzeschwertern. Wenn der Detektor piept, kommt der Spaten zum Einsatz. Dank der modernen Technik ist die Erfolgsquote meist hoch. Die Behörden schätzen, dass illegale Sucher pro Jahr Schätze im Wert von über 100 000 Euro heben. Ihre Funde behalten die in einer Art Netzwerk organisierten Raubgräber für sich oder verkaufen sie. In Schwaben, so die Erkenntnisse des bayerischen Landeskriminalamts gibt es einen harten Kern von Schatzsuchern, dem fünf oder sechs Personen angehören.
Einer aus dieser Szene lebt in einer Gemeinde im Landkreis Neu-Ulm. Aufgrund der LKA-Ermittlungen wurde mit einem richterlichen Beschluss die Wohnung des Mannes durchsucht. Dort fanden die Beamten eine Unmenge alter Münzen, zum Teil aus der Römerzeit, zum Teil neueren Datums, Beile, Gewandfibeln, Messer, Speerspitzen und ähnliches. Zwar steht der Mann sowohl bei der Polizei als auch beim Landesamt für Denkmalpflege in dringendem Verdacht, Raubgräber zu sein - allein anhand der bei ihm entdeckten Gegenstände konnte ihm aber nicht nachgewiesen werden, dass er auf illegale Schatzsuche geht. Dazu hätten die Ermittler eine Fundunterschlagung beweisen müssen: dass beispielsweise eine bestimmte Münze auf genau diesem Feld gefunden worden ist, die dem Bauern XY gehört. Zudem müsste bewiesen werden, dass der Schatzsucher seinen Fund nicht - wie vorgeschrieben - dem Denkmalschutzamt gemeldet hat.
Allerdings fand die Polizei bei dem Mann ein so genanntes "Nun-Chaku-Würgeholz" sowie "Magic Mushrooms". Für den Besitz der verbotenen Waffe und der berauschenden Pilze handelte er sich einen Strafbefehl über 600 Euro ein.
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