Schokotaler aus der Hand von Anna Fugger
Senden/Weißenhorn In der gleißenden Vormittagssonne schreitet Gräfin Anna Fugger erhaben über den Sendener Marktplatz. Ihr lachsfarbenes Kleid mit Schleifen und Borten sorgt für viele erstaunte Blicke. Nicht ganz zeitgemäß: Die große braune Sonnenbrille. "Das muss schon sein, schließlich ist Hochsommer", sagt Linda Borst. Im Fugger-Kostüm verteilt sie Schokoladentaler und bunte Flyer mit Texten über Weißenhorn. Die "Schokoladenseiten" sollen viele Menschen in die Fuggerstadt locken - hoffen jedenfalls die Mitglieder des Gewerbeverbands. Schriftführerin Ulla Widmann-Borst erklärt den Hintergrund der Marketing-Aktion: "Weißenhorn ist eine tolle Einkaufsstadt. Dies wollen wir stärker in den Fokus rücken." Statt Filialen großer Ketten habe die Innenstadt viele kleine inhabergeführte Läden zu bieten, dazu ein "einzigartiges Ambiente". Um mehr Bürger aus der Region für einen Einkaufsbummel durch die Fuggerstadt zu gewinnen, haben die Gewerbetreibenden und Händler Anfang des Jahres die Initiative "Wir in Weißenhorn", kurz: WIW, gegründet. 30 Geschäftsinhaber beteiligen sich daran - und legten Geld für Marketing-Aktionen auf den Tisch. Rund 40 000 Euro wollen sie nun investieren, um Weißenhorn über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen. Grund dafür lieferte eine Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) in der Region Ulm. Ein Befund: Aus Weißenhorn wandere zu viel Kaufkraft ab. Dem will WIW entgegen wirken. Zunächst wurden viele große Anzeigen aufgegeben, nun schreiten Fugger-Mimen über die Marktplätze. Durch dieses sogenannte Guerilla-Marketing (siehe Info) soll die Fuggerstadt vielen Menschen im Gedächtnis bleiben.
Peter Kuhnen, der Vorsitzende des Gewerbevereins, ist überzeugt von der Initiative: "Der Zusammenhalt ist stark. Sogar die Familienmitglieder sind mit dabei." Ob die Werbung ankommt, werden die Macher demnächst bei einem Treffen der Geschäftsleute erörtern. Im Herbst ist eine neue Aktion geplant: In der TSV-Halle soll ein Outlet-Handel organisiert werden.
In den kommenden Tagen wollen die Laienschauspieler 10 000 Schokoladentaler verteilen. In Senden wurden ihnen gestern bereits die ersten 2500 nahezu aus den Händen gerissen. Heute sind die Fugger in Ulm unterwegs. Demnächst wollen sie auch Illertissen besuchen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.