Stimmen glänzen in Haydns Theresienmesse
Die Eröffnung der diesjährigen Wiblinger Bachtage fand in der Versöhnungskirche des Ulmer Ortsteils Wiblingen statt, die gerade ihren 50. Geburtstag feiert. Das wichtigste Jubiläum der Bachtage steht aber noch aus: Die von Albrecht Schmid initiierte und von Anfang an geleitete Konzertreihe wird es 2014 zum 30. Mal geben – eine ungeheure künstlerische Leistung, ein enormer Kraftakt Schmids stehen hinter diesen nahezu drei Jahrzehnten, bedeuten doch die Bachtage eine Reihe von 14 Konzerten innerhalb von zwei Wochen: ein Thema, unterschiedliche Inhalte, Komponisten, Akteure und Aufführungsorte.
Ulm Wiblingen „Und die Romantik ...?“ steht heuer als Motto über den Wiblinger Bachtagen. Etliche der Konzerte setzen sich mit dieser Epoche auseinander, andere nehmen den Weg in die musikalische Romantik unter die Lupe. Dem Wiener Klassiker Josef Haydn gewidmet war das Auftaktkonzert: Mit dem Es-Dur-Trompetenkonzert, heute einem Standardwerk, zu seiner Entstehungszeit aber als zu wenig stahlend abgetan, brachten das Collegium Instrumentale und Solist Johann Konnerth in der voll besetzten Versöhnungskirche eine hörenswerte Leistung.
Höhepunkt des Abends aber war Haydns „Theresienmesse“, entstanden nach dem Tod Kaiser Joseph II., der per Gesetz die Musik in Kirchen und Klöstern nahezu unterdrückt hatte, weil er die Liturgie von jedem äußerlichen Schmuck befreien wollte und damit auch den Prunk großer sakraler Werke aus den Kirchen wies. Haydns B-Dur-Messe, bei deren Uraufführung Marie-Therese, die Frau Kaiser Franz II., anwesend war, weist in den farbenreichen atmosphärischen Stimmungen bereits auf spätere musikalische Entwicklungen hin. Haydns Begründung dafür, dass er nach der von Joseph II. der Kirchenmusik auferlegten Zwangspause wieder mit Freuden sakrale Werke komponierte: „Wenn der liebe Gott mir ein fröhliches Gemüt gibt, wird er schon verzeihen, wenn ich fröhliche Musik schreibe.“
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