Fasnacht und Polizei setzen zum Endspurt an
Verstärkte Präsenz bei Veranstaltungen. Alkoholkontrollen werden intensiviert
Region Während es eingefleischte Narren zum Fasnachtsendpurt noch einmal richtig krachen lassen, müssen andere Überstunden schieben – unter anderem Polizisten. An den kommenden „tollen Tagen“ werden wieder mehr Beamte als sonst unterwegs sein – damit die „tollen Tage“ im Jahr 2011 als schöne und nicht als wahnsinnige Zeit in Erinnerung bleibt.
Heute Ausnahmezustand in Weißenhorn
Wie jedes Jahr ist die Zeit zwischen dem „Gompiga Doschdig“ und dem Fasnachtsdienstag für die Weißenhorner Polizei alles andere als Routine. In Sonderheit ist es der heutige Donnerstag, der den Beamten Einiges abverlangt: Am Abend steppt in der Fuggerstadt der Bär, wenn Tausende Faschingsgelaunte sich in der Altstadt treffen – alkoholbedingte Auswüchse inbegriffen. Um diese zumindest in Grenzen zu halten, wird die Polizei deutlich Flagge zeigen. Marcus Hörmann, Chef der örtlichen Inspektion, kündigt an, dass seine Beamten erneut von Bereitschaftspolizisten unterstützt werden. Zudem ist vorgesehen, dass strenge „Jugendschutzkontrollen“ durchgeführt werden – sprich: Polizisten und Vertreter des Landratsamts werden sich junge Damen und Herren genauer ansehen, wenn sie den Verdacht haben, dass sie dem Alkohol zu sehr zugesprochen haben oder auch das erst noch wollen.
Polizeichef Hörmann warnt sicherheitshalber Fasnachter, die glauben, sie könnten sich beruhigt alkoholisiert ans Autosteuer setzen, weil die Weißenhorner Polizei am „Gompiga“ ohnehin genug zu tun hat und deshalb keine Verkehrskontrollen macht. Hörmann: „Das wäre ein Trugschluss. Selbstverständlich werden wir solche Kontrollen machen. Wir werden sogar ein ganz besonderes Augenmerk darauf legen.“
Ähnliches kündigt auch Günter Gillich von der Polizeiinspektion Neu-Ulm an. In den kommenden Tagen würden verstärkt Alkoholkontrollen vorgenommen. Er rät deshalb jedem Jecken, der auswärts feiert, sich rechtzeitig um eine sichere Mitfahrgelegenheit in Richtung Heimat umzuschauen. Obwohl es im Bereich der Neu-Ulmer Polizei vergleichsweise kleine Faschingshochburgen gibt, werden die Beamten ausschwärmen – um eventuelle Auseinandersetzungen schon im Keim ersticken zu können, aber auch um beispielsweise Faschingswagen in Sachen Verkehrssicherheit unter die Lupe zu nehmen.
Randalierer dürfen nächstes Jahr nicht zur Fasnet
„In bewährter Form“ wird auch die Ulmer Polizei bei der Fasnet in der Münsterstadt und dem Alb-Donau-Kreis unterwegs sein, wie Direktionssprecher Wolfgang Jürgens sagt. Schon vor Wochen wurde amtsbekannten Störenfrieden klar gemacht, dass ihnen Ungemach droht, wenn sie den Frieden stören. Sollten diese „Gefährderansprachen“ ungehört verhallen und es zu Randale kommt, müssen die Rabauken im kommenden Jahr daheimbleiben oder andernorts feiern: Gegen sie wird ein Veranstaltungsverbot – beispielsweise für den Raum Ehingen – verhängt. Wird dagegen verstoßen, droht ein Zwangsgeld.
Polizeisprecher Jürgens: „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.“ Nach seinen Worten müssen seine Kollegen dank dieser und anderer Vorkehrungen „deutlich seltener“ eingreifen als in früheren Jahren.
Daneben hat die Ulmer Polizei für die Fasnet ein ähnliches Programm aufgelegt wie die Kollegen im Freistaat: verstärkte Präsenz durch uniformierte und zivile Polizisten, vermehrte Jugendschutz- und Verkehrskontrollen. (kr)
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