Das Vertraute im Fremden
Die Ausstellung „Be-Zeichnend“ führt in der Galerie im Kornhauskeller in Ulm drei unterschiedliche Künstler aus der Region zusammen.
Dorothee Herrmanns Kunst lockt mit Poesie und Verstörung, sanfter Ironie und Schrecken. Wenn die in Neu-Ulm lebende Künstlerin mit Nadel und Faden arbeitet, wird sie zur Grafikerin, die mit detailreicher Fabulierfreude Erwartungshaltungen sublim unterläuft. Wenn sie mit schwarzem Faden und Keramik arbeitet, überwiegt das Motiv des Verstörenden. Wer sich so produktiv und wandelbar wie Herrmann mit gesellschaftlichen Normen und Werten auseinandersetzt, dem gelingt auch die Kommunikation mit dem Betrachter. Und der wird in dieser Ausstellung zwischen Staunen, Schmunzeln und (wohligem) Erschrecken pendelnd seine eigene Sicht auf Kunst und Gesellschaft entwickeln.
Denn da geht es um mehr als das Ausdekorieren der Wohlstandsgesellschaft oder das künstlerische Aufwerten des Eigenheims. Herrmanns stachelige „Spielzeuge“ beispielsweise sind zwar ästhetische Objekte, die formal geschlossen und handwerklich hervorragend gemacht sind. Sie hinterfragen die objektive Wirklichkeit, thematisieren beispielsweise Kindheitstraumata, Kriege oder auch Lebensumbrüche. Das Feld schwarzer Textilblumen, von Insassinnen des Frauengefängnisses Aichach hergestellt, ist ein Hineindenken in die Situation von Gefangenen. Neben grafischen Arbeiten und Objekten ergänzt eine Serie von Fotografien den Blick in die Weltsicht der Künstlerin.
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