Ulm: Die Fäuste zum Himmel

VonOliver Helmstädter

Wie die Heavy–Metal-Röhre Doro die 80er Jahre optisch und musikalisch auferstehen lässt

Platinblond mit Bikerstiefeln, viel Leder und noch mehr Nieten: So betritt Doro das ausverkaufte Ulmer Zelt. Die 80er Jahre feierten am Mittwochabend ein umjubeltes Comeback. Auch optisch: In den tiefsten Ecken des Kleiderschrankes kramten viele der gut 1000 Besucher und führen ihre besten Stücke aus: Die Herren in T-Shirts von ACDC, Kiss, Judas Priest, Dio oder Warlock. Die Damen tragen Lack und Leder. Und alle moshen kräftig mit wenn die „Queen of Rock and Metal“ fulminat los legt. „Damit hat 1986 alles angefangen“, kündigt Doro den Song „True As Steel“ an, der ihrer damaligen Band Warlock als Vorgruppe bei einer Judas Priest Europa-Tour zum internationalen Durchbruch verhalf.

Die inzwischen 51-jährige Düsseldorferin steht seit über 30 Jahren auf der Bühne und hat sich nicht zuletzt durch ein Duett mit dem jüngst gestobenen Lemmy Kilmister in der Szene einen Heldenstatus erarbeitet. Dem einstigen Sänger der Band Motörhead widmet sie in Ulm den Song „Without you“. Nach 30 Jahren als ein der wenigen Rock-Frontfrauen hat sie die Posen des Heavy verinnerlicht: Die Faust gen Publikum, untermalt mit auffordernden „hey, hey, hey“ gibt es im Minutentakt. Dazu schrubben Bas Maas und Luca Princiotta an ihren Instrumenten, dass die Gitarren-Salven nur so durch das Zelt schießen. Das Publikum hat einen Heidenspaß. Und Doro auch: „Es ist eine Ehre für euch zu spielen“, sagt sie. Und später: „I love you. Ihr seid unser Leben.“

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