Umweltschützer warnen vor Billigbauten für Flüchtlinge
Der BUND Donau-Iller fordert, dass auch bei Unterkünften für Asylbewerber Mindeststandards eingehalten werden müssen. In Ulm sieht der Verband positive Beispiele.
Neubauten in Billigbauweise für die Unterbringung von Flüchtlingen hält der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) für eine schlechte Idee. Auch in den Unterkünften für Asylbewerber dürften qualitative Baustandards wie etwa Energieeffizienz oder Wärmeschutz nicht gesenkt werden, fordert Ulrich Müller, der Vorsitzende des BUND-Regionalverbands Donau-Iller. „Wir warnen davor, solche Billigbauten anzustreben“, sagte Müller bei der Jahrespressekonferenz des Verbands. Den Umweltschützern geht es aber auch darum, wo Unterkünfte für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen gebaut werden.
Würden die Forderungen der kommunalen Spitzenverbände in Baden-Württemberg erfüllt, entstünden Plattenbausiedlungen mit geringen Umweltstandards auf der grünen Wiese, so die Befürchtung. Das würde aus Sicht des BUND nicht nur ökologische, sondern auch soziale Probleme mit sich bringen. „Damit würden die städtebaulichen Fehler der 70er Jahre mit der Gettoisierung von Menschen, die nur preiswerte Wohnungen bezahlen können, wiederholt“, sagte Müller. Die Flüchtlingsproblematik dürfe auch nicht als Vorwand dienen, um zusätzliche Neubaugebiete für Einfamilienhäuser auszuweisen und dabei Baustandards zu senken. Der BUND ist unzufrieden über den zunehmenden Flächenverbrauch in der Region. Umweltschonendes und flächensparendes Bauen seien aber durchaus vereinbar mit preiswertem Wohnungsbau. In Ulm sieht Müller positive Ansätze, etwa die Nutzung der Hindenburgkaserne oder anderer Konversionsflächen. Auch die geplanten Neubauten in Modulbauweise in Böfingen und Wiblingen „scheinen energetisch in Ordnung zu sein“, so Martin Denoix, der Vorsitzende des BUND-Kreisverbands Ulm. Am Böfinger Weg und in den Eschwiesen sollen bis Herbst dieses Jahres insgesamt 348 Plätze für Flüchtlinge entstehen.
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