Weichen für einen Betreiber gestellt
Senden/Weißenhorn Am Sendener Bahnhof wurde gestern Geschichte geschrieben. Mit der Unterzeichnung des Pachtvertrages zwischen der SWU Verkehr und der Bahn-Tochter DB Netz AG ist der Fortbestand der Bahnstrecke zwischen Senden und Weißenhorn gesichert. Gleichzeitig wurden damit die Weichen für einen Betreiber gestellt. Jetzt seien die Länder am Zug, forderte der technische Geschäftsführer der SWU Verkehr, Ingo Wortmann, zur schwungvollen Fortführung des Vorhabens auf, das "Bähnle" wieder in Betrieb zu nehmen. Die Reaktivierung der Nahverkehrszüge wäre Angelegenheit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft in München (BEG), ein Unternehmen des Freistaats sowie der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW). Denn die Züge sollen über Senden bis Ulm durchfahren können. In nächster Zeit seien auch Gespräche mit Landrat Erich Josef Geßner geplant.
Am Sonntag um 0 Uhr wird die SWU Verkehr die 8,9 Kilometer lange Schienenstrecke samt Signalanlagen, Weichen, Bahnsteigen und Bahnhöfen betreiben. Im Bahnhof Senden unterschrieben gestern Ingo Wortmann, technischer Geschäftsführer der SWU Verkehr und Andreas Hanke, Leiter des Regionalnetzes Südbayern der Bahn-Tochter DB Netz AG, den Pachtvertrag. Wortmann betonte, dass die SWU ausschließlich für die Infrastruktur verantwortlich sein wird. Güter- oder Personenbeförderung werde nicht die Aufgabe der SWU Verkehr sein, die den Unterhalt der Strecke durch die Einnahme von Trassen-Entgelten deckt. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass die SWU Verkehr im Januar 2010 Eigentümerin der Strecke wird. Die Ablöse von 132 600 Euro ist festgeschrieben, die übrigen Kaufkonditionen weitgehend ausverhandelt. Die Trassen-Übernahme ist für Wortmann weit mehr als ein neues Geschäftsfeld, wobei SWU-Industriegleise bereits in Schwaighofen, in der Ulmer Weststadt und im Donautal betrieben werden. "Der Kauf ist auch ein Stück handfeste Strukturpolitik für die Region", bekräftigte Wortmann. Denn der Erhalt der Trasse bedeute gleichzeitig den Erhalt von Arbeitsplätzen - weil der Güterverkehr fortbestehen könne. Entscheidungen für größere Investitionen, um die Gleisanlagen zu ertüchtigen oder auszubauen, würden getroffen, sobald klar ist, ob und wann der reguläre Personenverkehr tatsächlich wieder rollt. Entscheidend für die SWU wäre hier eine Bestellgarantie durch BEG und NVBW. Um die Gleise für den Personenverkehr auszubauen, müssten nach heutigem Stand bis zu elf Millionen Euro investiert werden.
1966 war das "Bähnle" letztmals unterwegs, weil die stürmische Motorisierung dieses Kapitel beendet hat. Jetzt, vier Jahrzehnte später, denkt man um. Personenverkehr ist wieder gefragt. Ein vom Regionalverband Donau-Iller bestelltes Gutachten kam 2007 zu dem Schluss, dass es auf der Verbindung ein Potenzial von 3200 Berufspendlern täglich gibt. Der Kreistag unternimmt Anstrengungen, den Freistaat Bayern für die Wiederbelebung der Nahverkehrszüge zu gewinnen.
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