Das beste Ergebnis seit 145 Jahren
Volksbank Neu-Ulm präsentierte auf Vertreterversammlung Rekorde
Neu-Ulm Die Vertreterversammlung der Volksbank Neu-Ulm gestern Abend im Edwin-Scharff-Haus hatte historische Dimension. Wie die beiden Vorstände Werner Deubel und Steffen Fromm im Vorfeld der Veranstaltung erläuterten, sollte ein Ergebnis präsentiert werden, wie es in 145 Jahren Historie der Genossenschaftsbank noch nie da gewesen ist. „Uns geht es sehr gut“, betonten Deubel und Fromm unisono.
In allen bedeutenden Kennzahlen ging es aufwärts, sodass der Gewinn von acht Millionen Euro fast doppelt so hoch ausfiel, wie im Vorjahr. Aufgrund des besten Geschäftsjahres aller Zeiten sollte gestern vorgeschlagen werden, eine Dividende von 5,5 Prozent auszuzahlen, die ein Prozent „Bonus“ aufgrund des Erfolges beinhalte.
Der Staat freut sich über 2,079 Millionen Euro abgeführte Steuern, was in Bankenkreisen – bei aller Komplexität der Banken-Buchführung – als untrügliche Kennzahl gilt.
Mit 1,66 Prozent der Bilanzsumme liegt der Gewinn („Betriebsergebnis“) deutlich über dem Durchschnitt der Bayerischen Volks- und raiffeisenbanken von 1,22 Prozent.
„Böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass es daran liegt, dass wir nur ganz niedrige Zinsen an unsere Kunden zahlen“, sagte Deubel, um dann zu erklären, dass dies nicht zutreffend sei. Die Volksbank Neu-Ulm zahle „marktgerechte Konditionen“.
Lediglich sogenannte Lockvogelangebote verschiedener in der Regel vom Staat gestützten Banken lägen zeitweise über diesen Angeboten. Für Steffen Fromm ist bei solchen Angeboten etwa der Commerzbank klar: „Die haben damit ein Problem in ihren Büchern.“ Und müssen demnach zwangsläufig das Geld aus anderen Geschäften mit ihren Kunden abschöpfen. Das sei wie bei dem Eierhändler der die Eier für zwölf Cent kauft und für zehn Cent verkauft: auf Dauer kein Erfolg versprechendes Modell.
Dass die Volksbank Neu-Ulm ein so gutes Ergebnis erreicht habe, liege in weiten Teilen daran, dass zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinsen eine gute Spanne liege. Insbesondere die städtisch geprägte Kundschaft lege ihr Geld sehr kurzfristig - also mit sehr niedrigen Zinsen – an, da sie nahezu jederzeit über das Geld verfügen wollen. Kreditkunden, Häuslebauer und Firmenkunden wollen im Gegenzug eine möglichst lange Zinsgarantie. Und dies habe letztendlich, unterstützt durch die guten Provisionsergebnisse und Einsparungen bei den Kosten zu dem Rekordergebnis geführt.
Deubel vermutet nicht, dass das Ergebnis aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr dann 2011 übertroffen werden könne. Jedoch sei er auch mit den laufenden Geschäften bislang zufrieden. Im Geschäftsjahr 2010 konnte das Nettokundenkreditvolumen um 13 Millionen Euro auf 345 Millionen Euro ausgeweitet werden. Größere Ausfälle gab es nicht. „Wir gehen davon aus, dass auch im Jahre 2011 keine größeren Ausfälle zu verzeichnen sind“, so Deubel. Die derzeitigen Wirtschaftsprognosen lassen hoffen, dass dieser Zustand anhalten wird.
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