Großverein bangt um seinen guten Namen
Der Streit soll jetzt beigelegt werden. Planungen für ein Elf-Millionen-Bauprojekt
Die Auseinandersetzung zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem gleichnamigen Fußballverein um die Namensrechte schwelt weiter und war bei der Mitgliederversammlung des Großvereins erneut ein Thema. Eigentlich sollte den Kickern das Traditionskürzel „SSV 1846“ schon nach deren dritter Insolvenz im Sommer des vergangenen Jahres weggenommen werden. Der vor sechs Jahren abgeschlossene Abspaltungsvertrag hätte nach Auffassung von Willy Götz diese Maßnahme möglich gemacht. Aber der Präsident des Großvereins musste einsehen: „Es gibt Spielraum für Interpretationen.“ Da man eine gerichtliche Auseinandersetzung scheut, soll innerhalb der nächsten zwei Wochen nun diese Vereinbarung festgezurrt werden: Die Fußballer heißen weiterhin „SSV 1846“, bei einer vierten Insolvenz geben sie den Namen aber freiwillig ab.
Ansonsten ging es bei der Mitgliederversammlung vorwiegend um bauliche Maßnahmen. Mehr als eine halbe Million Euro hat der Großverein im vergangenen Geschäftsjahr in die Umkleidekabinen und das Planschbecken im vereinseigenen Freibad, die technischen Anlagen im Hallenbad und das Fitnessstudio investiert. Den größten Brocken hat der Großverein aber noch vor der Brust, denn die fast 70 Jahre alte und dringend sanierungsbedürftige Jahnhalle genügt den Anforderungen schon lange nicht mehr. Der Verein hat sich deswegen ein Elf-Millionen-Projekt vorgenommen, das er in den kommenden drei bis fünf Jahren mit finanzieller Unterstützung der Stadt und des Landessportbunds sowie möglicherweise in Zusammenarbeit mit dem Nachbarverein TK Ulm zu stemmen gedenkt: Die Jahnhalle und das benachbarte Tennisheim werden abgerissen, auch zwei Freiplätze müssen weichen. Entstehen sollen stattdessen eine Dreifachturnhalle, mehrere Gymnastikräume, ein bewirtschafteter Veranstaltungssaal sowie ein neues Tennisheim. „Die aktuelle Situation begrenzt die Perspektiven unseres Vereins“, begründete der Präsident. „Nur mit einer neuen Halle können wir auch künftig ein Aushängeschild des Spitzensports sein.“
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