Prozess um versuchten Mord: Tritte gegen den Kopf, Blut auf dem Bürgersteig

Plus Ein Mann tritt einen früheren Freund vor einer Bar krankenhausreif, ein weiterer verprügelt einen vierten. Vor dem Landgericht Ulm geht es um versuchten Mord.

VonSebastian Mayr

Der 28-Jährige hat Selbstverteidigungskurse gegeben und Kampfsport betrieben, Kickboxen und Kung-Fu. Er weiß, wie es klingt, wenn jemand bewusstlos und mit gebrochenem Jochbein atmet: "Dann hört man so ein Schnarchen." Drei Mal hat der 28-Jährige gegen den Kopf seines Opfers getreten, das hat er beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Ulm eingeräumt. Er und ein 35-Jähriger müssen sich dort seit dem Donnerstag wegen versuchten Mordes verantworten.

Die beiden Angeklagten sollen das Opfer am 3. August 2022 gegen 2.15 Uhr unter einem Vorwand vor die Tür einer Ulmer Bar gelockt haben. Es sei ihnen egal gewesen, ob der Mann schwer verletzt oder getötet werde, sagt Erster Staatsanwalt Rainer Rackl. Der ältere Angeklagte habe das Opfer von hinten niedergeschlagen, der jüngere habe dann auf ihn eingetreten. Er habe auch nicht abgelassen, als der Verletzte bereits bewusstlos war. Später soll der 35-Jährige auf einen vierten Mann eingeschlagen haben, der dem anderen Opfer zu Hilfe eilen wollte. Diesem habe er auch Bargeld und ein Handy abgenommen. Die Geschädigten, beide 33 Jahre alt, sind Nebenkläger im Verfahren vor der 3. Großen Strafkammer, das von Vorsitzendem Richter Wolfgang Tresenreiter geleitet wird.

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