Noch immer keine Lösung für Umgehungsstraße
Eine Umgehungsstraße für die Orte Karlskron und Pobenhausen steht ganz oben auf der Wunschliste des Gemeinderats. So befasste sich das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einmal mehr mit der Problematik. Von Tanja Ladenberger
Von Tanja Ladenberger
Karlskron Eine Umgehungsstraße für die Orte Karlskron und Pobenhausen steht ganz oben auf der Wunschliste des Gemeinderats. So befasste sich das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einmal mehr mit der Problematik.
Zur sachlichen Darstellung der Möglichkeiten war Hendrik Lichtenberg vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt geladen.
Der Bauoberrat machte deutlich, dass nur Maßnahmen realisiert würden, die auch im Ausbauplan enthalten seien - und das gilt aktuell nicht für die Umgehungsstraße. Lichtenberg stellte aber in Aussicht, die Maßnahme für 2009/10 anzumelden. Über die Aufnahme und die Dringlichkeit entscheide jedoch der Landtag nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Und selbst, wenn die Straße mit der erforderlichen Dringlichkeit 1 aufgenommen würde, sei es noch ein weiter Weg bis zur tatsächlichen Realisierung.
Gemeinde steckt in Zwickmühle
Eine andere Möglichkeit sei nach den Worten von Lichtenberg der Bau der Straße als kommunale Sonderbaulast. Hierfür müsste eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde Karlskron und dem Bauamt geschlossen werden, die Gemeinde tritt dann als Bauherr auf. Dabei habe sie die Entlastung selbst in der Hand und könne auf staatliche Zuschüsse hoffen. Allerdings gingen die Planung, der Grunderwerb, die Durchführung des Baus und der weitere Unterhalt auf Kosten der Gemeinde. Zu einem späteren Zeitpunkt sei aber die Übernahme der Straße in den Besitz des Staatlichen Bauamts denkbar.
Damit steckt die Gemeinde in einer Zwickmühle: Hegt man die vage Hoffnung auf die Aufnahme der Straße in den Ausbauplan, über deren Wahrscheinlichkeit Lichtenberg keine Prognose wagte, und eine Ausführung in ferner Zukunft durch den Staat oder nimmt man das Projekt selbst in Angriff und schultert die enormen Ausgaben von rund einer Million Euro pro Kilometer? Denn auch hier konnte Lichtenberg auf die Frage Christan Aulls keinerlei Angaben über eine zu erwartende Förderung machen.
Bürgermeister Friedrich Kothmayr regte an, seitens der Gemeinde schon einmal in Vorleistung zu gehen und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Damit könne ein späterer Bau - sollte es durch das Bauamt dazu kommen - beschleunigt werden. Zuschüsse könnten dafür aber kaum gewährt werden, wurde Bernd Nentwigs Anfrage von Lichtenberg negativ beschieden.
Ein weiteres Problem ist nach wie vor die Trassenführung. Hier ist man planerisch auch auf Ingolstädter Fluren unterwegs. Und in diesem Fall wird dann ein Raumordnungsverfahren nötig. Karl Bährle schlug vor, hier doch erst einmal abzuklären, was überhaupt möglich sei, bevor man für weitere Schritte Geld ausgebe, und kam damit auf den Vorschlag der Machbarkeitsstudie zurück.
Ebenso unbefriedigend zeigte sich die Diskussion um den Verkehrsknotenpunkt an der Hauptkanalbrücke in Karlskron. An der versetzten Kreuzung staut es sich immer wieder. Lichtenberg teilte mit, dass die Kreuzungsstelle der beiden Staatsstraßen zwar nicht optimal sei, jedoch zeige sich keine auffällige Unfallhäufigkeit. Damit enttäuschte er auch hier die Hoffnung, das Bauamt könnte von seiner Seite aus aktiv werden. Da gebe es viele Stellen mit größerem Handlungsbedarf im Landkreis, lautete die Antwort Lichtenbergs. Allerdings könne die Gemeinde im Rahmen einer Sonderbaulast selber tätig werden.
Rein theoretisch seien drei Lösungsvarianten denkbar: ein Kreisverkehr mit fünf Ästen, die Bereinigung der Kreuzung, indem man den Verlauf streckt, eine neue Brücke baut und die Ortsstraßen abhängt oder die Verlagerung der 2044 nach Norden außerhalb des Ortskerns, um die Kreuzung zu entzerren. Alle Lösungen seien "wahnsinnig kostenaufwendig": Es müssten Grundstücke erworben und eventuell sogar bestehende Gebäude abgerissen werden. Der Nutzen der Maßnahme sei außerdem zwiespältig. Denn wenn der Verkehr besser fließt, wird er auch schneller und die Unfallgefahr sicherlich nicht reduziert.
Auch eine Ampellösung, wie von Christa Froschmeier vorgeschlagen, brächte sicherlich keine entscheidende Verbesserung. "Wir brauchen eine Umgehung, dann ist auch das Problem gelöst", fasste Andreas Schwinghammer das Ergebnis zusammen. Doch diese steht noch in weiter Ferne.
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