Greencard für einen Diktator
Knapp ein Drittel der deutschen Untertanen wünscht sich einen Diktator. Das ist nur allzu verständlich. Aus Nordkorea zum Beispiel haben uns herzerweichende Fotos von einer Traumfamilie erreicht. Papa Kim Jong Il hat seinen Sohn Kim Jong Un seinem begeisterten Volk präsentiert. Kim Jong Un, da sind wir ganz sicher, wäre auch ein idealer Diktator für 30 Prozent der deutschen Untertanen. Über "Stuttgart 21" könnte Kim Jong Un einreisen.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Mit der gesundheitsgefährdenden Fettleibigkeit wäre es rasch vorbei. Und im Fernsehen käme endlich wieder was Lustiges. Tagelange Livezuschaltungen von Parteitagen zum Beispiel mit Menschen, die alle jubeln und im Takt klatschen. Dazu kommt es nun aber nicht. Horst Seehofer mochte dem talentierten Nachwuchsdiktator Kim Jong Un keine Greencard ausstellen. "Wir sind kein Einwanderungsland, auch wenn wir noch so dringend einen Diktator brauchen", soll er gegenüber nordkoreanischen Journalisten gesagt haben. Womöglich liegt aber auch nur ein Übersetzungsfehler vor. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung verharrt das Modell Nordkorea in jedem Fall erst einmal in der Warteschleife. Weil es also mit dem Diktator fürs Erste nichts wird, bleibt nur als Ausweg, doch rechtzeitig auf die Bürger zuzugehen. Der Deutsche liebt zwar seinen Diktator, will aber auch überall mitreden.
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